In Engelskirchen regt sich Widerstand gegen die geplante Errichtung acht mächtiger Windräder im Heckwald, einem der bedeutendsten Waldgebiete der Region. Ute Wagner, die Vorsitzende des Vereins „Bergische Bürger für Naturschutz“, führte am Dienstagabend eine Mahnwache mit etwa 80 Teilnehmern durch, die sich gegen den drohenden Verlust dieses Naturraums aussprach. „Wir lieben die Natur und der Heckwald soll nun ein Industriegebiet werden“, machte sie deutlich. Ihre Bedenken richten sich dabei nicht gegen die Windkraft an sich, sondern gegen die möglichen ökologischen Auswirkungen, wie den Abrieb der Rotorblätter, der langlebige Chemikalien freisetzen könnte und somit die umliegenden landwirtschaftlichen Flächen gefährden würde.
Die Veranstaltung fand vor einem Informationsabend des Bürgerenergievereins Engelskirchen statt, der die Vorzüge der Windenergie und die Notwendigkeit der Bürgerbeteiligung hervorheben wollte. Paul Lehnard, Vorsitzender des Vereins, betonte das Ziel einer dezentralen Energieversorgung, die sowohl ökologisch als auch demokratisch gestaltet sein soll. “Unser Ziel ist eine dezentrale Energieversorgung, die auf ökologischen und demokratischen Grundlagen beruht“, erläuterte er. Bürgermeister Gero Karthaus schloss sich dieser Meinung an und bekräftigte das Engagement der Gemeinde für den Umweltschutz: „Die Gemeinde legt großen Wert auf Umwelt und Natur.“
Lebendige Debatte über erneuerbare Energien
Die Diskussion über Windenergie ist nicht nur ein Thema der lokalen Bevölkerung, sondern auch auf übergeordneter Ebene wichtig. Johannes Thema von der Klimainitiative Windeck wies auf den steigenden Bedarf an erneuerbaren Energien hin und führte an, dass ein einzelnes Windrad in Engelskirchen so viel Strom produzieren könne wie alle Staustufen der Agger zusammen. Dies wirft Fragen auf über die Balance zwischen Naturschutz und den notwendigen alternativen Energiequellen. Dirk Jansen vom Bundes für Umwelt und Naturschutz warnte vor einer einseitigen Betrachtungsweise und bekräftigte, dass es wichtig sei, Klimaschutz und Biodiversität in einem Atemzug zu denken.
Die Debatte wird durch die bestehenden Naturschutzgebiete in der Umgebung und die Vorschriften zur Landschaftspflege noch komplizierter. Die Gemeinde Engelkirchen hat sowohl mit Naturschutzverbänden als auch Fachbehörden zusammengearbeitet, um sicherzustellen, dass ökologische Anforderungen bei der Planung von Bauprojekten beachtet werden. Das „Grüne Telefon“ des Oberbergischen Kreises dient als Anlaufstelle für Umweltanliegen, um Schäden zu melden und den Umweltschutz aktiv zu unterstützen, wie auf engelskirchen.de berichtet wird.