
Im Landkreis Havelland sorgt die Vermittlung von sieben nach schweren Misshandlungen geretteten Hunden für heftige Diskussionen. Die Tiere, derzeit im Tierheim Falkensee untergebracht, sollen gegen Preise von 800 bis 1000 Euro an neue Besitzer abgegeben werden. Martin Kujawa, Sprecher des Landkreises, erklärt, dass diese Gebühren auf marktüblichen Preisen basieren und nicht vom Tierheim, sondern vom Landkreis selbst festgelegt wurden. In den sozialen Medien äußern Menschen ihren Unmut darüber, da viele potentielle Adoptanten sich als nicht bereit für solch hohe Kosten erachten, insbesondere wenn die Tierheime überfüllt sind. Die MAZ berichtete über diese Thematik.
Hintergrund zur Verantwortlichkeit
Der Landkreis betont zudem, dass ein Teil der Verkaufsumme den früheren Hundebesitzern zusteht, da sie einen wirtschaftlichen Schaden erlitten haben könnten. Dies hat in der Öffentlichkeit für weiteren Unmut gesorgt. Kritiker argumentieren, dass die früheren Halter der Hunde aufgrund ihrer Verantwortungslosigkeit nicht für die Kosten entlohnt werden sollten. Der Deutsche Tierschutzbund weist darauf hin, dass immer mehr Tiere in Tierheimen landen, häufig als Folge finanzieller Notlagen der Halter oder unüberlegter Entscheidungen während der Corona-Pandemie. NDR berichtete, dass Tierheimleiter die zukünftigen Halter umfassend beraten, um sicherzustellen, dass die Adoptanten in der Lage sind, den Tieren ein liebevolles Zuhause zu bieten.
Die Schutzgebühren in Tierheimen sind in der Regel deutlich niedriger als die aktuellen Preise für die Havelländer Hunde. Während die Kosten für die Abgabe eines Hundes im Tierheim zwischen 352 und 502 Euro liegen, beträgt die Schutzgebühr für eine Katze rund 152 bis 202 Euro. Neben den Anschaffungskosten müssen künftige Haustierbesitzer auch bereit sein, weiterhin für Futter, medizinische Versorgung und andere Ausgaben aufzukommen. Die Entscheidung, ein Tier aus dem Tierheim zu adoptieren, sollte daher umfassend überdacht werden.