Im aktuellen Konflikt in Syrien spitzt sich die Lage rund um die strategisch wichtige Stadt Hama dramatisch zu. Eine Allianz von islamistischen Rebellen, angeführt von der Gruppe Haiat Tahrir al-Scham (HTS), hat die Stadt von drei Seiten belagert und wichtige Versorgungsstraßen abgeschnitten, wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtet. Trotz der Verstärkungen der Regierungstruppen von Baschar al-Assad, die die Kontrolle über den Berg Sain al-Abidin zurückgewinnten, bleibt die Situation angespannt. Schwerste Gefechte rund um Hama wurden durch den Nachrichtensender Al-Arabija gemeldet, während die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana behauptet, die Lage sei „normal und sicher“.
Flucht und humanitäre Krise
Die intensiven Kämpfe und die fortwährenden Belagerungen führen zu einer alarmierenden humanitären Krise. Rund 150.000 Menschen sind bereits aufgrund der Gefechte zwischen den Rebellen und den Regierungstruppen auf der Flucht, wie die Vereinten Nationen melden. Der Syrienbeauftragte Gonzalo Vargas Llosa warnte auf X, dass die Fluchtbewegung in Aleppo und anderen betroffenen Gebieten rapide zunimmt. Seit Beginn der Offensive der Rebellen wurde eine erschreckende Zahl von über 700 Toten gemeldet, unter ihnen auch mindestens 110 Zivilisten, was die verheerenden Auswirkungen des Konflikts verdeutlicht. Dies alles geschieht vor dem Hintergrund eines zuvor halbwegs stabilisierten Krieges, der durch eine Waffenruhe im Jahr 2020 zwischen Russland und der Türkei zur Ruhe gekommen war.
Die Belagerung von Hama ist nicht nur ein militärischer Schwerpunkt, sondern auch ein Symbol für das wieder aufflammende Chaos im syrischen Bürgerkrieg, der seit 2011 andauert. Millionen von Menschen wurden durch die Kämpfe vertrieben, und viele Suchende finden im benachbarten Libanon keine Sicherheit mehr. Der Konflikt, der einst durch geopolitische Faktoren gestillt wurde, flammte mit neuer Stärke auf, und die Bevölkerung leidet unter den katastrophalen Folgen dieser Eskalation, wie Saarbrücker Zeitung und Die Zeit berichten.