Der Kölner Karneval steht vor einer ernsthaften Krise! Die Schull- un Veedelszöch, eine beliebte Karnevalsveranstaltung, könnten 2026 in Gefahr sein, wie Bernhard Conin, der Vorsitzende der Freunde und Förderer des Kölnischen Brauchtums, angekündigt hat. „Für das nächste Jahr ist noch genügend da. Aber für 2026 sind die Schull- un Veedelszöch im Moment in Gefahr,“ verkündete er bei der letzten Mitgliederversammlung. Die steigenden Kosten, vor allem für Sicherheitsdienste und Sanitätsaufwendungen, belasten die Finanzen des Zuges erheblich, wie auch der Kölner Stadt-Anzeiger berichtet.
Steigende Kosten bedrohen Tradition
Die Durchführung der Schull- un Veedelszöch hat sich seit 2010 mehr als verdreifacht, von damals 86.000 Euro auf eine Summe, die künftig „eine niedrige sechsstellige Summe“ erreichen könnte. Der Zuschuss der Stadt, seit 1972 unverändert bei rund 7.700 Euro, reicht längst nicht mehr aus. Conin betont, dass der Verein bislang nie um eine Erhöhung gebeten habe, da er „ja das Geld“ hatte. Doch inzwischen ist auch dieses Polster am Schwinden. Ein Gespräch mit der Stadtdirektorin Andrea Blome ist für Anfang Dezember geplant, in der Hoffnung, dass die Stadt die finanzielle Unterstützung überdenken wird. „Die Stadt lebt ja vom Karneval, sowohl vom Image als auch finanziell,“ so Conin optimistisch.
Die Schull- un Veedelszöch sind nicht nur ein wichtiger Teil des Karnevals, sondern ziehen jedes Jahr mehr als 300.000 Zuschauer an. Mit über 8.000 aktiven Teilnehmern zeigen sie bunte, selbstgemachte Kostüme und gesellschaftskritische Themen. Der Rückgang der teilnehmenden Schulen könnte durch das Ausbleiben von Bustransfers und finanziellem Handgeld für Materialkosten verstärkt werden, wie Jörg Scheider, der diesjährige Zoch-Leiter, fürchtet. „Wenn wir denen jetzt final mitteilen müssen, dass es keine Bustransfers und kein Handgeld gibt, dann würden wir dieses ganze Jahr Arbeit letztlich wieder zunichtemachen,“ warnt er, berichtet schull-un-veedelszoech.de.