Soziale Medien verwandeln die Wahrnehmung von Beziehungen in einen gefährlichen Illusionstrubel! Auf Plattformen wie Instagram und TikTok bombardieren uns ständig Videos von Paaren, die scheinbar perfekte Partnerschaften leben. Dies könnten laut Expertinnen eine enorme Belastung für echte Beziehungen darstellen, denn der ständige Vergleich führt oftmals zu Unzufriedenheit und Druck. Auf TikTok beispielsweise erklärt Nutzerin Stella Moss: „Wenn er es wollen würde, würde er es tun“, was darauf anspielt, dass Männer sich mehr Mühe geben sollten, um ihre Partnerinnen zu überraschen. Solche idealisierten Darstellungen fordern nicht nur Erwartungshaltungen heraus, sondern wecken auch Neid unter den Zuschauern, wie die Sozialpsychologin Johanna Degen betont. Sie warnt, dass viele bei der Betrachtung solcher Inhalte unrealistische Ideale entwickeln.
Gefährliche Idealisierung oder Anregung zur Reflexion?
Die Berichte über vermeintlich glückliche Partnerschaften stellen oft eine verzerrte Realität dar und zeigen nur die besten Momente, wie Christiane Eichenberg, Psychologin und Psychotherapeutin, erklärt. Diese idealisierten Bilder können zu einem unerreichbaren Ideal führen und das eigene Beziehungsglück in Frage stellen. Paare könnten sich im Angesicht solcher Darstellungen unzulänglich und unglücklich fühlen, was zu ernsthaften Kommunikationsproblemen in der Beziehung führen kann. „Menschen mit einem ängstlichen Bindungsstil sind besonders anfällig für diese Art von Vergleich“, fügt Eichenberg hinzu, was zeigt, wie gefährlich dieser Trend sein kann.
Doch es gibt auch positive Aspekte: Influencer, die offen über ihre Beziehungsprobleme sprechen, können einen ermutigenden Effekt auf die Zuschauer haben. Solche Videos helfen, das Bewusstsein dafür zu schärfen, dass Herausforderungen in Beziehungen normal sind. Sie können als Anstoß dienen, sich den eigenen Problemen zu stellen, anstatt sie zu verdrängen. Zusammenfassend ist es entscheidend, dass Konsumenten sozialer Medien kritisch mit diesen Inhalten umgehen und erkennen, dass solche Videos lediglich als Inspiration und nicht als Maßstab dienen sollten. Eichenberg empfiehlt, bei ernsten Beziehungsproblemen professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, anstatt laienhaften Influencern zu folgen, um echte Lösungen zu finden, wie auch Dewezet berichtet.