Im Herzen der Hauptstadt Berlin stehen die Verkehrsunternehmen vor drastischen Veränderungen, die Fahrgästen im neuen Jahr empfindliche Preissteigerungen bescheren werden. Wie t-online berichtete, wird das beliebte 29-Euro-Ticket nicht nur für Neukunden abgeschafft, sondern auch Bestandskunden sind betroffen. Die Kosten für bestehende Abonnements könnten sich bis auf 71,40 Euro im Monat verdoppeln, während ab Januar die Umweltkarte auf 76,70 Euro steigt.
Diese plötzlichen Preiserhöhungen in Berlin und Brandenburg stehen im Kontext schwieriger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen, wie der rbb24 berichtete. Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) plant eine allgemeine Preiserhöhung von etwa 7 Prozent, um den gestiegenen Kosten für Kraftstoffe, Personal und Investitionen Rechnung zu tragen. Einzelfahrscheine im Tarifbereich AB kosten künftig 3,50 Euro, eine Erhöhung um 30 Cent, während auch die Umweltkarte nun 99 Euro statt zuvor 91 Euro monatlich kosten wird.
Politischer Widerstand und Änderungen im Nahverkehr
Die Politik reagiert auf die Entwicklungen mit scharfer Kritik. Verkehrssekretärin Ute Bonde kündigte im Verkehrsausschuss an, dass das 29-Euro-Ticket 2025 nicht mehr bestehen wird. Auch auf erneute Umstellungen beim Ticketing ist im Gespräch, da Überlegungen bestehen, bestehende 29-Euro-Ticket-Abos automatisch in das Deutschlandticket für 58 Euro umzuwandeln. Während vor kurzem noch ein Vertrauensschutz für bestehende Kunden in Aussicht gestellt wurde, sieht Kristian Ronneburg von den Linken in der aktuellen Situation ein „Chaos“, das dem Vertrauen vieler Berliner Fahrzeuge nicht gerecht wird.
Inmitten dieser turbulenten Umstrukturierungen wird auch eine personelle Veränderung im Führungsteam der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) festgestellt. Mit Henrik Falk, dem Vorstandsvorsitzenden der Hamburger Hochbahn, steht ein neuer Chef ab dem 1. Januar 2024 an der Spitze der BVG, was zusätzlichen Einfluss auf die anstehenden Veränderungen im öffentlichen Nahverkehr haben könnte.