
In Mecklenburg-Vorpommern sind die ersten warmen Tage des Jahres nicht nur ein Zeichen für den Frühling, sondern bringen auch eine besorgniserregende Entwicklung mit sich: Bereits im Jahr 2025 wurden bis zum 8. März insgesamt 32 Fälle von Borreliose infolge von Zeckenstichen gemeldet. Diese Zahlen stammen von der Krankenkasse Barmer und dem Robert Koch-Institut (RKI) und zeigen einen Anstieg im Vergleich zu 25 registrierten Infektionen im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Im gesamten Jahr 2024 wurden über 400 Borreliose-Fälle im Bundesland verzeichnet, was die Dringlichkeit des Themas unterstreicht.
Die warmen Wintermonate und die damit verbundenen milden Temperaturen sorgen dafür, dass Zecken bereits frühzeitig aktiv sind. Mit Beginn der Gartensaison appelliert die Barmer an die Bevölkerung, Vorsichtsmaßnahmen zu treffen. Insbesondere nach Aufenthalten im Freien oder Arbeiten im Garten sollten sowohl Menschen als auch Haustiere sorgfältig auf Zecken untersucht werden. Zecken können nicht nur Borreliose übertragen, sondern auch andere schwerwiegende Krankheiten wie die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME).
Zeckenbisse und ihre Gefahren
Wie die Barmer in ihren Empfehlungen hervorhebt, sollte eine Zecke, die sich festgebissen hat, möglichst schnell entfernt werden. Hierbei wird geraten, eine Zeckenkarte oder eine feine Pinzette zu verwenden, um das Risiko einer Infektion zu minimieren. Nach der Entfernung sollte die Einstichstelle genau beobachtet werden. Insbesondere eine ringförmige Hautrötung kann ein erstes Anzeichen für eine Borreliose-Infektion sein, die dann dringend ärztlich abgeklärt werden sollte.
Die Borreliose, auch Lyme-Borreliose genannt, wird durch Bakterien der Art Borrelia burgdorferi ausgelöst, die durch den Stich der Zecke „Gemeiner Holzbock“ (Ixodes ricinus) in den menschlichen Körper gelangen. Im Gegensatz zur regional begrenzten FSME kann Borreliose überall in Deutschland auftreten. Jährlich erkranken in Deutschland schätzungsweise drei von 10.000 Menschen an dieser Krankheit, die leider im schlimmsten Fall zu irreversiblen Schäden an Nerven, Gelenken und dem Herzen führen kann. Die klassische Behandlung erfolgt in der Regel mit Antibiotika.
Experten betonen, dass die Risikobereiche für Zecken in Deutschland weit verbreitet sind und auch die Übertragung von Borreliose aufgrund der Veränderungen in Klima und Natur zugenommen hat. Angesichts der bereits registrierten Fälle ist es entscheidend, wachsam zu bleiben und sich der Gefahren bewusst zu sein, die ein unbedachtes Verweilen in der Natur mit sich bringen kann. Ähnlich wie im Vorjahr ist auch die diesjährige Gartensaison eine Gelegenheit, die eigene Sicherheit und Gesundheit ernst zu nehmen.
Um sich vor Zeckenstichen zu schützen, empfehlen Gesundheitsexperten, die Haut nach outdoor Aktivitäten gründlich zu untersuchen und gegebenenfalls eine Schutzkleidung zu tragen. So kann man nicht nur die eigene Gesundheit, sondern auch die von Kindern und Haustieren schützen. Die Barmer mahnt zur Vorsicht und zur Umsetzung dieser präventiven Maßnahmen, um die Verbreitung von Borreliose zu eindämmen.