Am Mittwochnachmittag ereignete sich in Marzahn-Hellersdorf ein schwerer Verkehrsunfall, bei dem ein 84-jähriger Fußgänger lebensgefährliche Verletzungen erlitt. Der Vorfall ereignete sich gegen 17:50 Uhr auf der Hellersdorfer Straße. Laut der Berliner Zeitung wollte der Fußgänger die Straße in Richtung eines Supermarkts überqueren, dabei achtete er nicht auf den fließenden Verkehr.
Der 35-jährige Autofahrer konnte nicht rechtzeitig bremsen, was zu dem folgenschweren Aufprall führte. Der ältere Mann verlor nach dem Zusammenstoß das Bewusstsein und wurde umgehend von Notarzt und Rettungskräften versorgt. Er musste zur weiteren Behandlung ins Krankenhaus gebracht werden.
Ermittlungen und Sicherheit im Straßenverkehr
Die Polizei hat den Verkehrsermittlungsdienst der Polizeidirektion 5 (City) mit den Ermittlungen zum Unfallhergang betraut. Zudem bittet die Polizei die Bevölkerung um Hinweise, um den genauen Verlauf der Ereignisse zu klären.
Dieser tragische Vorfall wird vor dem Hintergrund einer besorgniserregenden Verkehrsunfallstatistik betrachtet. Laut dem Präsidenten des Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DVR), Manfred Wirsch, starben im Jahr 2023 in Deutschland 2.839 Menschen bei Verkehrsunfällen, was einen Anstieg von 1,8 % im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Die Zahl der Verletzten betrug 366.557, ein Anstieg um 1,5 %.
Forderungen nach mehr Verkehrssicherheit
Besonders alarmierend ist der Anstieg der Unfälle, bei denen Fußgänger betroffen sind. Wirsch appelliert an die Regierung, die Sicherheit des Fußverkehrs stärker in den Fokus zu rücken. Geplante Änderungen in der Straßenverkehrsordnung (StVO) sollen dazu beitragen, die Sicherheit für Fußgänger zu erhöhen. Unter anderem wird erwartet, dass die Novelle es Kommunen ermöglicht, Zebrastreifen ohne Nachweis einer „besonderen örtlichen Gefährdungslage“ anzuordnen. Zudem kann Tempo 30 an Schulen und Spielplätzen einfacher durchgesetzt werden, um die Sicherheit in diesen Bereichen zu verbessern.
Eine Mahnwache in Marzahn, die dem Gedenken an den tödlich verunglückten Fußgänger gewidmet ist, unterstreicht die Dringlichkeit dieser Sicherheitsfragen. Die Teilnehmer fordern nicht nur eine drastische Verbesserung der Verkehrssicherheit, sondern auch ein bewussteres Miteinander im Straßenverkehr.