
Die Lindner Hotels AG, eine bekannte Hotelkette mit Hauptsitz in Düsseldorf, hat ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung beantragt. Das Amtsgericht Düsseldorf hat diesem Antrag stattgegeben, was die Ernsthaftigkeit der finanziellen Situation des Unternehmens verdeutlicht. Laut einer Mitteilung des Unternehmens sind 13 ihrer Hotels in Städten wie Frankfurt, Köln, Düsseldorf, Hamburg und Sylt betroffen. Das Unternehmen beschäftigt rund 650 Angestellte sowie 96 Auszubildende und bis zu 100 Aushilfen, die nun Insolvenzgeld erhalten sollen, um den Betrieb während des Verfahrens zu sichern. Der Hotelbetrieb selbst soll „so reibungslos wie möglich“ fortgeführt werden, so die Unternehmensführung.Wie der Kölner Stadt-Anzeiger berichtet, stehen die Gründe für die Insolvenz in direktem Zusammenhang mit der anhaltenden Rezession und den gestiegenen Kosten für Mieten, Material, Energie und Zinsen, die in den letzten Jahren nicht mehr tragbar waren. Trotz bisheriger Restrukturierungsmaßnahmen konnte die AG nicht die notwendigen Erträge erwirtschaften, um ihren Verpflichtungen, die durch die COVID-19-Pandemie und den Ukraine-Krieg entstanden sind, dauerhaft nachzukommen.
Prozess der Sanierung
Der Restrukturierungsexperte Frank Kebekus wird als Generalbevollmächtigter im Eigenverwaltungsverfahren tätig werden und die Vorschläge zur Sanierung erarbeiten. Das Gericht hat zudem Rechtsanwalt Dirk Andres als vorläufigen Sachwalter bestellt. Das Unternehmen plant, mit seinen Gläubigern über deren Beiträge zur Sanierung zu verhandeln, wobei insbesondere die Höhe der Mieten ein zentrales Thema sein wird. Laut Tophotel.de soll bis zum Sommer ein Insolvenzplan erarbeitet werden, über den die Gläubiger abstimmen können.
Die Lindner Hotelgruppe umfasst insgesamt 41 Hotels, von denen andere Gesellschaften innerhalb des Unternehmens nicht direkt von der Insolvenz betroffen sind. Dazu gehören die Hotels der „Lindner Lifestyle Hotels GmbH“ sowie zahlreiche weitere Standorte in Deutschland und Europa, wo kein Insolvenzantrag gestellt wurde. Diese Maßnahmen wurden ergriffen, um die Zukunft der bekannten Marke und ihre Hotelkonzepte langfristig abzusichern, wie Frank Kebekus betont.