
Die Klimaschutzaktivisten sorgen für Schlagzeilen: Auf der Insel Sylt sind zwei Mitglieder der Gruppe „Letzte Generation“ wegen einer Farbattacke auf ein Privatflugzeug zu Haftstrafen verurteilt worden. Das Amtsgericht Niebüll sprach die 24-Jährige und die 22-Jährige schuldig, die ein Privatflugzeug mit oranger Farbe besprüht hatten. Während die 24-Jährige mit sieben Monaten ins Gefängnis muss, erhielt die 22-Jährige eine sechsmonatige Haftstrafe. Die Richterin Larissa Herzog erklärte, die Beschädigungen am Flugzeug seien billigend in Kauf genommen worden und bekräftigte, dass die Strafen nicht zur Bewährung ausgesetzt wurden. Zudem wurden zwei weitere Protestierende zu Geldstrafen verurteilt, während ein weiterer Angeklagter als unbeteiligter Fotojournalist freigesprochen wurde, berichtete t-online.
Privatjets und Klimagerechtigkeit im Fokus
Inmitten dieser Kontroversen rückt eine weitere Debatte um Privatjets in den Vordergrund. Laut deutsche-wirtschafts-nachrichten sind Privatjets von wichtigen Abgaben wie Energiesteuer und Luftverkehrsabgabe ausgenommen, was einen unfairen Vorteil im Namen des Klimaschutzes schafft. Während normale Passagiere hohe Abgaben zahlen müssen, bleibt die Nutzung von Privatflugzeugen nicht nur steuerlich begünstigt, sondern sorgt auch für erhebliche CO2-Emissionen. Im Jahr 2022 verursachten Privatflüge in Europa knapp 3,4 Millionen Tonnen CO2. Die Anstiege bei Privatflügen machen dieser Form des Reisens zunehmend zu einem Ziel heftiger Kritik durch Klimaschützer, die ein Verbot dieser umweltschädlichen Fortbewegungsmittel fordern.
Umweltverbände wie Greenpeace werfen den Superreichen vor, durch ihre Flüge massive Auswirkungen auf das Klima zu haben, während die breite Bevölkerung unter den Folgen leidet. Viele Stimmen aus der Politik, insbesondere aus Österreich, Frankreich und den Niederlanden, fordern eine gerechtere Verteilung der Belastungen durch klimafreundlichere Regelungen für Privatflüge. Die derzeitige EU-Kommission scheint jedoch eine zögerliche Haltung einzunehmen, indem sie neue Maßnahmen ablehnt und sich auf die Luftfahrt im Allgemeinen konzentrieren möchte, anstatt spezifische Regelungen für Privatjets zu implementieren.