
Deutschland sieht sich momentan mit einem Wintereinbruch konfrontiert, der nach einem milden Jahresbeginn kommt. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat eine Warnung vor gefrierendem Regen herausgegeben, der gefährliches Glatteis verursachen kann. Verkehrsteilnehmer müssen sich am Wochenende auf schwierige Bedingungen einstellen. Aufgrund der Glätte kam es bereits in vielen Teilen des Landes zu Unfällen.
Ab der Nacht zum Sonntag wird die Gefahr durch gefrierenden Regen weiter zunehmen. Meteorologe Lars Kirchhübel erklärt, dass wärmere Luft über kalte Luft am Boden strömt und kräftige Niederschläge verursacht. Besonders in Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Südhessen und Bayern wird gefrierender Regen erwartet. In anderen Regionen wie dem Sauerland, Westerwald, Hessen, Südniedersachsen, Thüringen, Bayern und Westsachsen sind teils kräftige Schneefälle vor dem Regen vorausgesagt. Die Wetterlage soll sich am Montag beruhigen, mit Höchstwerten von 8 bis 16 Grad, die frühlingshaft erscheinen.
Massive Verkehrsstörungen durch Winterwetter
Das Winterwetter hat bereits massive Probleme auf Straßen, Schienen und im Flugverkehr verursacht. Der DWD warnt bis morgen vor Glatteis und Schneefall. In den letzten Tagen kam es zu zahlreichen Unfällen und Verkehrsstörungen überwiegend mit Blechschäden aufgrund von Schnee und Glätte. Besonders betroffen sind Thüringen, Sachsen, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Bayern, wo außerdem Unwetterwarnungen vor Glatteis vorliegen.
In Baden-Württemberg wurden mehrere Unfälle und Staus auf Autobahnen (A8, A7, A5) verzeichnet, während im Raum Konstanz rund 30 Unfälle und in Freiburg Dutzende weitere gemeldet wurden. Die A1 in Schleswig-Holstein war bei Lübeck vorübergehend gesperrt nach einem Lkw-Unfall, und auch die A6 im Saarland wurde teilweise gesperrt nach einem Unfall mit mehreren Fahrzeugen. Im Saarland wurden etwa 25 Unfälle gemeldet. Die Bevölkerung in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz wird über Warn-App Nina und Cell Broadcast über die Gefahren informiert.
In Rheinland-Pfalz herrscht momentan die höchste Warnstufe wegen Glatteis, während in den betroffenen Gebieten auch die dritthöchste Warnstufe wegen Schneefalls gegeben ist. Experten raten Fußgängern, den sogenannten „Pinguin-Gang“ anzuwenden, um Stürze zu vermeiden. Schulen in Bayern, Hessen und Nordrhein-Westfalen sind teilweise geschlossen, während der Unterricht, wo möglich, digital erfolgt.
Die Unwetterwarnungen gelten bis Donnerstag, wobei besonders im Süden und Südwesten mit extremem Glatteis zu rechnen ist. Prognosen gehen von bis zu 30 cm Neuschnee in bestimmten Regionen aus, für die Nacht zu Donnerstag sind bis zu 15 cm Neuschnee vorhergesagt. Der Flugverkehr ist stark beeinträchtigt: Am Flughafen Frankfurt wurden von 1.047 geplanten Verbindungen fast 600 gestrichen, und in München fielen von 650 vorgesehenen Verbindungen über 250 aus. Auch an anderen Flughäfen, wie dem BER und in Hamburg, wurden Dutzende von Flügen annulliert. Während der Bahnverkehr bislang regulär verlaufen ist, sind ab Mittags mögliche Zugausfälle und Verspätungen zu erwarten. ICE-Züge dürfen nur mit 200 km/h fahren, und es gibt bereits Ausfälle auf internationalen Strecken. Reisende können ihre Tickets aufgrund der Wetterbedingungen flexibel nutzen.