Union Berlin hat mit klaren Offensivproblemen zu kämpfen. In der Hinrunde der aktuellen Saison erzielte die Mannschaft lediglich 14 Tore und belegt damit den drittletzten Platz in der Torjägerstatistik der Bundesliga. Nur St. Pauli und Bochum konnten noch weniger Tore erzielen. Insbesondere die Spieler Yorbe Vertessen und Benedict Hollerbach, die mit zwei und drei Toren in der Torschützenliste stehen, haben nicht ausgereicht, um das Team offensiv auf Kurs zu bringen.
Mit der Verpflichtung von Steffen Baumgart als neuem Cheftrainer hofft der Verein auf eine Wende. Baumgart, der den freigestellten Bo Svensson ablöst, betont die Notwendigkeit einer intensiven Arbeit mit den Spielern, insbesondere aufgrund der kurzen Vorbereitungszeit. Sein erstes offizielles Auftreten wird in einer Pressekonferenz am Donnerstag erwartet, gefolgt von der ersten Trainingseinheit und einem Testspiel gegen Kiel am Sonntag um 15 Uhr.
Baumgarts Herausforderung
Die Entscheidung zur Trennung von Svensson hatte der Verein mit Blick auf wichtige anstehende Spiele im Januar getroffen, darunter Begegnungen gegen Heidenheim, Augsburg und St. Pauli. Unter Svensson verlor Union an Stabilität und Balance, was durch die jüngste 1:4-Niederlage in Bremen evident wurde. Baumgart sieht die größte Baustelle in der Offensive und wird gefordert, neue Spieler für den Angriff zu finden. Manager Horst Heldt steht in der Verantwortung, geeignetes Offensiv-Personal zu akquirieren.
Aktuell sind mehrere Namen als potenzielle Verstärkungen im Gespräch: Anthony Modeste, ehemals beim 1. FC Köln und aktuell vereinslos, Alex Tamm, der estnische Torschützenkönig, sowie André Silva, der bei RB Leipzig mit nur einem Saisontor aufwarten kann. Auch Tomas Cvancara von Borussia Mönchengladbach sowie Mergim Berisha von Hoffenheim könnten Optionen darstellen. Taiwo Awoniyi, einst bei Union Berlin, könnte möglicherweise zur Leihe aus Nottingham Forest zurückkehren.
Der neue Trainer muss die Spieler an Grundtugenden wie Einsatzbereitschaft und Konzentration erinnern. Darüber hinaus wird über eine Systemumstellung von einer Fünfer- auf eine Viererkette nachgedacht. Es bleibt abzuwarten, wie Steffen Baumgart die Herausforderungen in der kommenden Zeit bewältigen wird, während er versucht, die Integration von Spielmacher Laszlo Benes in das Offensivspiel zu verbessern, was unter Svensson nicht gelang.