
Im Jahr 2023 hat der Landkreis Potsdam-Mittelmark durch Geschwindigkeitsüberschreitungen satte 1,6 Millionen Euro an Verwarn- und Bußgeldern erwirtschaftet. Trotz der hohen Einnahmen zeigt eine aktuelle Blitzerbilanz, dass die Zahl der Temposünder nicht signifikant zurückgegangen ist. Dies ist besonders bemerkenswert, da die Behörde zahlreiche Maßnahmen zur Geschwindigkeitsüberwachung implementiert hat.
Zu den auffälligsten Verstößen zählt ein Autofahrer, der in Kleinmachnow mit 142 km/h in einer 50er-Zone geblitzt wurde – eine Geschwindigkeitsüberschreitung von 90 km/h. Das zeigt, wie wichtig effektive Geschwindigkeitskontrollen sind, um solche gravierenden Verstöße zu ahnden.
Modernisierung der Blitzeranlagen
Der Landkreis betreibt aktuell 13 stationäre Blitzeranlagen, die seit 2024 schrittweise modernisiert werden. Lediglich zwei dieser Anlagen, die in Glindow und Wusterwitz, waren durchgängig im Einsatz. In Wusterwitz sank die Zahl der Temposünder um bemerkenswerte 40 Prozent, von 4235 auf 2501. Im Gegensatz dazu hatte die Anlage in Glindow kaum Einfluss auf das Fahrverhalten, da die Anzahl der erfassten Verstöße nur geringfügig von 14.485 auf 13.970 zurückging.
Im Jahr 2024 wurden mobile Blitzer in 18 Ämtern und Gemeinden insgesamt 1400 Mal eingesetzt, was einem Anstieg von 812 Stunden im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Die Kontrollen konzentrierten sich verstärkt auf die Zeit zu Beginn des Schuljahres, besonders um Grund- und Gesamtschulen herum, um die Sicherheit der Kinder zu erhöhen.
Blitzerstandorte und Statistik
Die meisten stationären Blitzer sind in Tempo-50- und -30-Zonen installiert, mit einer Ausnahme in Michendorf, wo das Tempolimit 70 km/h beträgt. Weitere Standorte sind unter anderem Neubensdorf, Derwitz, Groß Kreutz-Ausbau, Kleinmachnow, Treuenbrietzen und Werder/Havel. Alle Blitzeranlagen wurden inzwischen ersetzt, während die in Michendorf Anfang 2025 erneuert wird.
Trotz der erhöhten Anzahl an Kontrollen sank der Anteil der Geschwindigkeitsüberschreitungen unter den kontrollierten Fahrern nur um 0,7 Prozent. Dies könnte auf die hohe Verkehrsdichte in der Region zurückzuführen sein, da Potsdam, mit über 170.000 Einwohnern, in der Nähe von Berlin liegt und deshalb teils stark frequentiert ist.
- Die meisten Temposünder wurden in Wiesenburg/Mark erfasst.
- Die wenigsten Verstöße wurden in Seddiner See registriert.
Es ist auch wichtig zu beachten, dass stationäre Blitzer die Kennzeichen von Motorrädern nicht von vorne erfassen können, wodurch diese Verstöße nicht in die offiziellen Statistiken einfließen. Des Weiteren können Temposünder mit Bußgeldern, Punkten in Flensburg und potenziell Fahrverboten rechnen.
Wer gegen einen Bußgeldbescheid Einspruch einlegen möchte, sollte wissen, dass es ratsam ist, sich an einen spezialisierten Blitzeranwalt zu wenden. Dies sorgt für die bestmögliche Klärung von Unstimmigkeiten in der Erfassung und kann für einige Verkehrsteilnehmer von Vorteil sein.