In der Nacht auf Freitag, den 20. Dezember 2024, kam es an der Küste Niedersachsens zu einer leichten Sturmflut, die vor allem die Städte Emden, Wilhelmshaven und Cuxhaven betraf. Laut dem Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) stiegen die Pegel um über 1,50 Meter über das mittlere Hochwasser, was die Sturmflut zur ersten ihrer Art in diesem Winter macht. Obwohl die Behörden, darunter der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN), bereits am Donnerstag vor Hochwasser gewarnt hatten, wurden in der Nacht keine nennenswerten Schäden oder Zwischenfälle gemeldet. Einzige Maßnahme war das Abschleppen eines Autos in Cuxhaven, das von den steigenden Fluten bedroht war.
Mehrere Küstenorte erlebten erhebliche Niederschläge durch den kräftigen Nordwestwind, der das Wasser gegen die Küste drückte. In Hamburg erreichte der Wasserstand am berühmten Fischmarkt gegen 7:30 Uhr früh einen Wert von bis zu 2,00 Meter über dem mittleren Hochwasser, wobei die Elbe über die Ufer trat und die Fischmarkt-Area überflutete. Laut Berichten der Feuerwehr und Polizei blieben jedoch größere Einsätze in der Hansestadt aus. Auch in Schleswig-Holstein wurden ähnliche Pegelstände von 1,66 Meter in Büsum und 1,63 Meter in Husum verzeichnet.
Wetterwarnungen und Ausblick
Die Meteorologin Julia Schmidt vom Deutschen Wetterdienst (DWD) warnte vor starken Sturmböen mit Geschwindigkeiten von bis zu 88 Kilometern pro Stunde, die das Küstengebiet betreffen könnten. Auch im Binnenland bestehen die Warnungen für Böen. Schätzungen zufolge treten solche leichten Sturmfluten während der Wintermonate bis zu zehn Mal pro Saison auf, jedoch stellen sie normalerweise keine besondere Bedrohung für die Küstenschutzanlagen dar. Die Wetterlage könnte jedoch weiterhin gefährlich bleiben, da die Kombination aus Wind und Wasserpegel das Risiko von Überschwemmungen erhöht.