In der Stadt Rötha, Landkreis Leipzig, sorgt ein skandalöses Ereignis für aufsehen: Nach einem Strafprozess wegen Kindesmisshandlung wurden zwei Feuerwehrmänner entlassen. Diese Entscheidung hat drastische Konsequenzen für die Freiwillige Feuerwehr in der Kernstadt, die seit mehreren Wochen nicht mehr einsatzbereit ist. Ein Großteil der Mitglieder weigert sich, den aktiven Dienst zu verrichten, wie lvz.de berichtet. Hintergrund sind Vorfälle während eines Jugendfeuerwehrcamps im Jahr 2022, bei denen die beiden Feuerwehrmänner beschuldigt werden, ein 13-jähriges Mädchen misshandelt zu haben.
Die vermeintlichen Taten, bei denen das Mädchen in eine Abfalltonne gesteckt und mit Klebeband fixiert worden sein soll, führten zu einem Gerichtsprozess. Dieser endete, ohne dass ein Urteil gefällt wurde, da die Angeklagten eine Entschädigungssumme an das Mädchen zahlen mussten. Bald darauf entband die Stadtverwaltung die beiden von ihren Funktionen und entließ sie aufgrund von Verstößen gegen das Brandschutzgesetz und die Feuerwehrsatzung. Die Beschwerden über das Ansehen der Feuerwehr und die Störung des Zusammenhalts führten dazu, dass die Feuerwehr der Kernstadt dauerhaft abgemeldet wurde.
Feuerwehr in der Krise
Doch die Entlassungen haben noch weiterreichende Folgen für die Sicherheit in Rötha: Die übrigen Mitglieder stellten den Dienst ein, was zu einer angespannten Situation führt. Nur die Feuerwehrleute aus den umliegenden Ortsteilen stehen für Alarmierungen zur Verfügung, wodurch die Einsatzfähigkeit der gesamten Region gefährdet ist. Bürgermeister Pascal Németh fordert die Mitglieder auf, sich zu ihrer Zukunft in der Feuerwehr zu äußern, und zeigt sich besorgt über die Solidarität der Feuerwehrgruppe mit den entlassenen Kameraden, wie roetha.de berichtet.
Aktuell steht ein neues Feuerwehrauto im Wert von 700.000 Euro ungenutzt in der Garage, da die Ortswehr nicht ausrückt. Die Situation könnte schlimmstenfalls vor dem Verwaltungsgericht enden, sollten die beiden Feuerwehrmänner gegen ihre Entlassung vorgehen. Damit bleibt die Zukunft der Feuerwehr Rötha und die Sicherheit der Bürger vorerst ungewiss.