In Sachsen steht die Wahl des neuen Ministerpräsidenten bevor, und die politischen Spannungen sind spürbar. Jörg Urban, der Vorsitzende der AfD, hat signalisiert, dass er bereit ist, für das Amt zu kandidieren. Ob Urban, der die Unterstützung von BSW und Freien Wählern sucht, im ersten Wahlgang antreten wird oder auf einen möglichen zweiten Durchgang wartet, bleibt unklar. Urban betont, dass ohne vertrauensvolle Gespräche mit anderen Parteien, die Chance auf eine erfolgreiche Regierungsbildung unter seiner Führung gering sei. Besonders BSW-Chefin Sabine Zimmermann äußerte sich skeptisch über eine mögliche Zusammenarbeit, da sie keine Absprachen wisse und eine Koalition mit der AfD ablehne, wie sie gegenüber Bild erklärte.
Der Wettlauf um die Stimme der Abgeordneten
Matthias Berger, der ehemalige Oberbürgermeister von Grimma und gewählte Abgeordnete für die Freien Wähler, steht ebenfalls in den Startlöchern. Er erwägt, sich gleich im ersten Wahlgang aufstellen zu lassen, spricht jedoch von einer möglichen Taktik, auf den zweiten Wahlgang zu setzen. Viele haben bestätigt, dass Berger die Unterstützung der AfD annehmen könnte, während die Grünen bereits angekündigt haben, im ersten Wahlgang nicht für Kretschmer zu stimmen. Berger ist optimistisch und glaubt, Stimmen von BSW zu erhalten, obwohl die Gespräche zwischen Berger und Zimmermann über finanzpolitische Themen ins Stocken geraten sind, da unterschiedliche Ansichten zur Schuldenbremse bestehen. Kretschmer, die CDU und auch die SPD versuchen, eine Mehrheit zu sichern, rechtfertigt seine Gespräche mit der BSW als notwendig, um das politische Überleben der Minderheitsregierung zu gewährleisten, welche nur auf 51 Stimmen zählt, wie MDR berichtet.
Das Wahlverfahren ist zusätzlich kompliziert durch den Streit um die Nein-Option auf den Stimmzetteln. Während die Grünen ein Rechtsgutachten präsentieren, das die Bedeutung einer solchen Option für die Stimmabgabe in einem 2. Wahlgang hervorstellt, kritisiert die Landtagsverwaltung die Idee und betont, dass das bestehende Verfahren die Regierungsbildung nicht behindern soll. Der Ausgang der Wahl wird von vielen als kritisch bewertet, da unterschiedliche Präsentationen und Parolen der Fraktionen die politische Landschaft in Sachsen beeinflussen könnten.