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Klinikschließungen in Brandenburg: Wo bleibt die medizinische Versorgung?

Der technologische und demografische Wandel in Deutschland führt dazu, dass zahlreiche Geburtsstationen schließen müssen. Dies wird besonders deutlich im Fall der Geburtsstation in Forst, Brandenburg, die im Juli 2025 ihre Tore schließen wird. Die Ursachen für diese Entwicklung sind vielfältig: Ein akuter Ärztemangel und ein Rückgang der Geburtenzahlen haben zur Schließung beigetragen. Laut rbb24 gab es im vergangenen Jahr nur 229 Geburten in der Lausitz-Klinik, was die ökonomische Tragfähigkeit der Klinik in Frage stellt.

Ein Blick auf die demografische Situation in der Region zeigt, dass viele Fachärzte älter als 60 Jahre sind und der Nachwuchs fehlt. Seit 2015 haben bereits sechs Geburtsstationen in Brandenburg geschlossen. Diese Schließungen sind nicht nur lokal, sondern spiegeln ein flächendeckendes Problem wider, das in ländlichen Gebieten besonders stark ausgeprägt ist.

Medizinische Herausforderungen in ländlichen Gebieten

Die conditions in ländlichen Regionen sind oft schlechter als in städtischen Zentren. In Städten gibt es eine höhere Dichte an Gesundheitsversorgungseinrichtungen, während ländliche Gebiete unter einem Mangel an Ärzten leiden. Wie die Bundeszentrale für politische Bildung ausführlich erläutert, müssen Patienten oft lange Anfahrtswege in Kauf nehmen, um medizinische Hilfe zu erhalten. Dies ist besonders für ältere Menschen, die eine höhere Krankheitslast haben und häufigere medizinische Versorgung benötigen, problematisch.

Besonders kritisch ist die Situation für Kinderstationen. In Gardelegen, einer Stadt in Sachsen-Anhalt, musste die Kinderstation im Altmarkklinikum im Januar aufgrund von Ärztemangel schließen. Laut dem medizinischen Leiter Michael Schoof erlebte die Klinik einen Rückgang auf weniger als eine Entbindung pro Tag. Diese Schließungen und die damit verbundenen Nachteile für die Geburtenrate stehen in direktem Zusammenhang mit dem Mangel an Kinderärzten, welcher sich über eineinhalb Jahre hinzieht und 600 Absagen von einer Headhunter-Agentur zu verzeichnen hat, wie aus Deutschlandfunk Kultur berichtet wird.

Innovative Lösungsansätze zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung

Um die Situation zu verbessern, haben verschiedene Regionen innovative Versorgungskonzepte entwickelt. In Sachsen wird beispielsweise ein Modellprojekt gefördert, bei dem die Uniklinik Dresden Risikogeburten übernimmt und mit kleineren Kliniken kooperiert. Die Nutzung von Telemedizin ermöglicht es, Fachärzte bei Komplikationen hinzuzuziehen. Das Projekt „Sichere Geburt“ in Sachsen wird bis 2026 weiter gefördert, um die Geburtshilfe in der Region sicherzustellen.

In Brandenburg sieht die Regierungskommission vor, keine Level-4-Kliniken mehr zu betreiben und kleinere Kliniken in Kompetenzverbünden zusammenzuschließen. Der Präsident der Gesellschaft für Perinatale Medizin betont, dass Geburten ausschließlich in Kliniken mit 24/7 Kinderarzt stattfinden sollten, um die Sicherheit der Mütter und Kinder zu gewährleisten.

Zusammengefasst zeigt sich, dass die medizinische Versorgung in ländlichen Gebieten Deutschlands vor großen Herausforderungen steht. Die Schließungen von Geburtsstationen und Kinderstationen sind das Ergebnis eines Reckens mit der Realität, die sowohl die Qualität als auch die Verfügbarkeit von Gesundheitsdienstleistungen in diesen Regionen stark beeinträchtigt.

Öffentliche Umfrage

Ort des Geschehens

Statistische Auswertung

In welcher Region?
Forst, Brandenburg, Gardelegen
Genauer Ort bekannt?
Gardelegen, Sachsen-Anhalt, Deutschland
Ursache
Ärztemangel, Geburtenrückgang
Beste Referenz
rbb24.de
Weitere Infos
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