Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) haben großes vor: Ab September 2024 sollen neue U-Bahn-Wagen auf den Linien U2 und U3 fahren. Laut Angaben der BVG wird die Serienlieferung von 140 neuen Wagen bis Ende 2025 fortschreiten, beginnend mit 18 Baureihe JK Fahrzeugen zwischen Frühjahr und Sommer 2025, die zunächst als Test- und Schulungsfahrzeuge dienen werden. Diese Initiative gehört zu einem umfassenden Stabilitätskonzept, das einen Neubau von Fahrzeugen, modernen Betriebshöfen und einer leistungsfähigen Infrastruktur vorsieht. Die BVG sieht hierin einen Schlüssel zur Verbesserung der Qualität ihres Angebots, um den anhaltenden Zugausfällen aufgrund maroder Fahrzeuge entgegenzuwirken, wie rbb24 berichtete.
Ein Blick in die Verkehrsgeschichte
Die Berliner Verkehrsbetriebe haben eine lange und geschichtsträchtige Vergangenheit, die mehr als 150 Jahre zurückreicht. Schon in den 60er Jahren gab es Bestrebungen, ein Verkehrsmuseum zu gründen, ausgelöst durch das Engagement von Wolfgang von Linstow, der eine Sammlung historischer Wagen in der Halle 2 des Autobus-Betriebshofes in Britz initiierte. Diese Sammlung, die unter anderem Fahrzeuge der Bus- und Straßenbahngeschichte umfasste, sollte als Grundlage für ein späteres Verkehrsmuseum dienen – leider wurde dieses Vorhaben nie realisiert.
Nach der Fusion der BVG und der BVB (Ost- und Westberliner Verkehrsbetriebe) erlebte die Sammlung eine Erweiterung, jedoch kam es aufgrund finanzieller Engpässe 1993 zur Auflösung und teilweise Zerschlagung der Sammlung. Historisch bedeutende Fahrzeuge wurden verschrottet oder an andere Standorte verteilt, was die Bedenken eines Verkehrshistorikers laut Berliner Verkehrseiten aufwarf, dass ein bedeutender Teil des kulturellen Erbes unwiderruflich verloren ging. Die unzureichende öffentliche Bekanntmachung über das Schicksal der Sammlung verhinderte einen breiten Aufschrei der Bevölkerung und verstärkte somit das Gefühl der Entfremdung gegenüber der eigenen Verkehrsgeschichte.