Am Pfingstsonntag zog ein Demonstrationszug unter dem Motto „FreiEinig“ mit rund 600 Teilnehmern zum Hambacher Schloss. Die Initiative „Hambach 24“ hatte ursprünglich mit bis zu 5.000 Menschen gerechnet. Stattdessen verlief die Veranstaltung mit Verzögerungen, auch weil es Streit über die Anzahl der Trommler gab. Die Ordnungsbehörde hatte lediglich 15 Trommler genehmigt, doch tatsächlich tauchten 20 auf, was zu einem Konflikt führte. Laut Polizeiangaben kam es zudem zu einer Sitzblockade von Gegendemonstranten, die den Zug um eine halbe Stunde aufhielt, wie SWR berichtet.
Demos und Gegendemonstrationen
Vor der Hauptdemonstration fand bereits eine Gegendemonstration unter dem Motto „Nie wieder ist jetzt“ statt, organisiert von dem Bündnis „Neustadt bleibt bunt“. 350 Teilnehmer gedachten der Geschichte des Hambacher Schlosses, in dem 1832 das Hambacher Fest stattfand, das für Freiheit und Demokratie eintrat. Organisator Wolfgang Müller äußerte, dass man sich gegen die Vereinnahmung des Schlosses durch „Reichsbürger“ und andere Extremisten wehren wolle, was im Rahmen der mittlerweile 300 Protestaktionen in den letzten drei Jahren geschehen ist, wie die Stadtverwaltung informierte. Die Diskussion um die Rolle solcher Gruppen zeigt, dass die Jensen-Gegner die Bühne für ihre Propaganda nicht bereitwillig aufgeben wollen, so die Rheinpfalz.
Die Initiative „Hambach 24“ ist im Kontext einer wachsenden Bewegung aufgetreten, die sich mit Rechtsextremismus und Verschwörungstheorien verbindet. Im Vorfeld warnte der Verfassungsschutz, dass auch „Reichsbürger“ und andere extremistische Gruppen an der Veranstaltung teilnehmen könnten. Rüdiger Stein, ein Experte für Extremismus, bezeichnete die Situation als potenziell gefährlich, da es um die Überzeugung gehe, gegen das System zu kämpfen. Die ambitionierten Ziele der Teilnehmer, demokratische Veränderungen herbeizuführen, stehen im Widerspruch zur tatsächlichen deutschen Demokratie und deren Werten.