Am Sonntag brach während eines Fußballturniers in Guinea eine verheerende Massenpanik aus, die zu einer erheblichen Tragödie führte. Laut einem Konsortium lokaler Menschenrechtsorganisationen kam es dabei zu mindestens 135 Todesopfern, von denen die meisten unter 18 Jahre alt waren. Dies steht im krassen Gegensatz zu den offiziellen Angaben der Regierung, die anfangs von 56 Toten sprach. Dutzende von Verletzten und mindestens 50 Vermissten wurden ebenfalls gemeldet, was die erschütternde Dimension des Vorfalls verdeutlicht, wie t-online.de berichtete.
Die Tragödie ereignete sich in der Stadt Nzérékoré und wurde durch eine umstrittene Schiedsrichterentscheidung im Spiel zwischen den lokalen Mannschaften ausgelöst. In der 84. Minute erhielt ein Spieler der Gastmannschaft eine Rote Karte, was die Zuschauer erzürnte und zu Ausschreitungen führte. Die Situation eskalierte, als Anhänger der bestraften Mannschaft mit Steinen warfen, was schließlich die Sicherheitskräfte dazu veranlasste, Tränengas einzusetzen, um die Unruhen zu kontrollieren. Das Ergebnis war Chaos, das zu einem gefährlichen Gedränge und letztlich zu der Massenpanik führte, in der viele Fans um ihr Leben kämpften, wie zeit.de festhielt.
Gefährliche Umstände und Verantwortung
Die Bilder, die im Internet kursieren, zeigen Menschen, die verzweifelt über Mauern klettern, um dem Tumult zu entkommen. Unter den Opfern waren zahlreiche Minderjährige, die in das Geschehen verwickelt wurden. Die Opposition kritisiert die Behörden heftig und fordert eine umfassende Untersuchung der Vorfälle. Experten befürchten, dass solche tragischen Ereignisse künftig zunehmen könnten, da das Turnier im Zusammenhang mit politischen Ambitionen des Militärjunta-Chefs Mamady Doumbouya stand. Dieser beabsichtigt offenbar, bei den kommenden Präsidentschaftswahlen zu kandidieren, was den Druck auf die Sicherheitskräfte weiter erhöht.