
Die deutsche Automobilzulieferindustrie steht vor einer tiefgreifenden Krise: Der Hersteller Bo Parts Solutions hat Insolvenz angemeldet, wie die Kanzlei HWW bekanntgab. Das in Hessen ansässige Unternehmen, das Ersatzteile für die Automobilbranche produziert, kämpft mit erheblichen finanziellen Schwierigkeiten und sieht sich gezwungen, in einem Insolvenzverfahren eine Lösung zu suchen. Die Insolvenz wurde durch das Auslaufen eines entscheidenden Auftrags für ein Volkswagenmodell ausgelöst, und ein Ersatzauftrag kam nicht zustande, was die Lage dramatisch verschärfte.
Insgesamt sind 73 Arbeitsplätze betroffen. Insolvenzverwalter Kai Dellit erklärte, dass die Betriebsabläufe an den Standorten Nentershausen und Sontra vorerst weitergeführt werden sollen. „Unser Ziel ist es, das Unternehmen zu sanieren und möglichst viele der Arbeitsplätze zu sichern“, betonte Dellit, der bereits 2021 das Unternehmen erfolgreich durch eine vorherige Insolvenz geführt hatte. Er ist optimistisch, da wichtige Kunden ihre Unterstützung zugesagt haben, die Löhne und Gehälter der Angestellten jedoch vorläufig durch das Insolvenzgeld für drei Monate gesichert sind, wie von t-online berichtet wird.
Strukturelle Herausforderungen und Zukunft des Unternehmens
Die finanziellen Schwierigkeiten von Bo Parts Solutions sind nicht neu: Nachdem das Unternehmen 2021 Insolvenz anmeldete und sich sanieren konnte, meldete es 2023 einen Umsatz von 12,8 Millionen Euro. Für 2024 müssen die Zahlen noch verifiziert werden. Es steht zudem eine neue Produktionshalle mit einem Investitionsvolumen von 25 Millionen Euro auf dem Spiel, die potenziell 50 neue Arbeitsplätze schaffen sollte. Der Investor der Halle, die im Husarenpark in Sontra entstehen sollte, wird die Entwicklung genau beobachten, während Dellit noch die Möglichkeiten einer langfristigen Sanierung prüfen muss, so Merkur. Die Zukunft des Unternehmens bleibt ungewiss, und die Gemeinde Nentershausen, die stark von Bo Parts Solutions abhängig ist, bangen um ihre Einnahmen.