
Die Bewerbung der Torgauer Schlosskapelle um die Aufnahme in die UNESCO-Weltkulturerbeliste nimmt Fahrt auf. Vom 16. bis 17. Januar 2025 findet im Schloss Hartenfels in Torgau eine bedeutende Tagung mit nationalen und internationalen Experten statt. Diese hochkarätige Veranstaltung, betitelt „Talking about the Torgau Castle Chapel“, hat das Ziel, die Bewerbung um die UNESCO-Anerkennung zu unterstützen. Wie lvz.de berichtet, nehmen prominente Kunsthistoriker, Kirchenhistoriker und Musikwissenschaftler an der Diskussion teil, um den Wert und den Erhaltungszustand der Kapelle zu prüfen.
Die Schlosskapelle wurde bereits am 4. Dezember 2023 offiziell auf die deutsche Tentativliste für die UNESCO gesetzt und gilt als einer von elf deutschen Vorschlägen. Ihr Alleinstellungsmerkmal? Sie ist der erste protestantische Kirchenneubau, der 1544 von Martin Luther eingeweiht wurde. Die Kapelle trägt somit eine immense historische Bedeutung für die Reformation und war in der damaligen Zeit mit den sächsischen Kurfürsten eng verbunden. Die Torgauer Kapelle stellt nicht nur ein architektonisches Meisterwerk dar, sondern auch ein Symbol für die Entstehung des protestantischen Gottesdienstes, wie l-iz.de hervorhebt. Nach Abgabe der Unterlagen im Herbst 2025 wird dann eine Einschätzung darüber abgegeben, ob die Kapelle Chancen auf den ehrwürdigen Titel hat.
Wichtige Schritte auf dem Weg zur UNESCO-Anerkennung
Das genehmigte Verfahren sieht vor, dass die Unterlagen für die endgültige Bewerbung im Herbst 2025 eingereicht werden müssen. Lydia Klöppel, die für den Landkreis Nordsachsen die Bewerbungsunterlagen betreut, erklärt, dass die Expertise der anwesenden Wissenschaftler entscheidend ist, um die universellen Werte der Kapelle als Prototyp des protestantischen Kirchenbaus zu untermauern. Die öffentliche Tagung bietet zudem interessierten Bürgern die Möglichkeit, die Ansichten und Erkenntnisse der Fachwelt direkt zu erleben und nachzuvollziehen.