Der Automobilzulieferer Schaeffler hat drastische Maßnahmen angekündigt, die rund 4.700 Arbeitsplätze in Europa betreffen werden. Nachdem das Unternehmen aktuell Radlager und Radnabenmodule sowie Getriebelager in Berndorf, Österreich, produziert, wird der Standort geschlossen. Diese Entscheidung kam in Anbetracht des Wandels zu Automatikgetrieben bei Pkw, was zur Schließung des Werks in Sheffield, Großbritannien, führt, das bisher für die Herstellung von Kupplungen verantwortlich war. Die Produktion wird fortan in Indien und Ungarn stattfinden, wie pnp.de berichtete.
Insgesamt sind 2.800 Stellen in Deutschland gefährdet, hauptsächlich in Herzogenaurach, Regensburg und Schweinfurt. Außerhalb Deutschlands sind es zusätzlich 1.900 Arbeitsplätze, die abgebaut werden. Es wird erwartet, dass durch interne Umstrukturierungen der Nettoverlust auf 3.700 Stellen reduziert werden kann. Schaeffler Österreich blickt auf eine lange Geschichte zurück, nachdem die „Allgemeine Kugellagerfabrik Ges.m.b.H.“ im Jahr 1953 gegründet wurde. Durch verschiedene Übernahmen, insbesondere die Fusion von INA und FAG, wurde das Werk in Berndorf zu einem Kompetenzzentrum für Nutzfahrzeuge innerhalb der Schaeffler Gruppe, berichtet kurier.at.
Wichtige strukturelle Veränderungen
Die Schließungen und Arbeitsplatzverluste sind Teil einer größeren strategischen Neuausrichtung des Unternehmens. Obwohl einige Werke in der Slowakei und Rumänien die Produktion übernehmen sollen, bleibt der Abbau eine teure und schmerzhafte Entscheidung für die Mitarbeiter. Die Automobilindustrie steht unter Druck, sich an die verändert Nachfrage anzupassen, und Schaeffler folgt diesem Trend. Der wahrscheinliche Nettoabgang von 3.700 Stellen bringt die Notwendigkeit einer tiefgreifenden Anpassung mit sich, die auf höchster Ebene beschlossen wurde.