
In der Region Prignitz wächst das Interesse an speziellen Auslaufplätzen für Hunde. Während in Bad Wilsnack, Pritzwalk und Kyritz bereits umzäunte Hundeauslaufplätze existieren, hat auch Neustadt Pläne für einen entsprechenden Platz, dessen Eröffnung im Frühjahr 2024 angestrebt wird. Bürgermeister André Stimm ist zuversichtlich, dass der Platz am 1. Mai geöffnet werden kann. Dies ist jedoch nicht die einzige Initiative: Weitere mögliche Standorte werden in Perleberg und Wittenberge diskutiert, während in Neuruppin Unzufriedenheit über Verzögerungen herrscht, die die Errichtung eines Hundeauslaufplatzes betreffen.
Das Projekt für einen Hundeauslaufplatz in Neuruppin wurde bereits vor sechs Jahren initiiert, aber aufgrund von politischen und administrativen Hürden sind keine Fortschritte zu verzeichnen. Die Stadtverwaltung hat eine Fläche im Neubauviertel ausgewählt, die von den Initiatoren als ungeeignet angesehen wird. Es stehen noch ein Schallschutzgutachten und notwendige Änderungen des Flächennutzungsplans aus, die für die Umsetzung des Projekts erforderlich sind. Stadtsprecherin Michaela Ott hat bestätigt, dass die Baugenehmigung bislang noch nicht erteilt wurde, was die Lage zusätzlich kompliziert.
Hundeauslaufplätze in der Region
Die Situation in Neuruppin ist nicht die einzige Herausforderung, die in der Region diskutiert wird. In Bad Wilsnack wurde im letzten Sommer der größte Hundespielplatz der Prignitz eröffnet. Kyritz erfreut sich ebenfalls eines Hundeaustauschs, der trotz anfänglicher Bedenken von Anwohnern gut angenommen wird. Pritzwalk hat aus dem Bürgerhaushalt ein eigenes Projekt für einen Hundeauslaufplatz erfolgreich umgesetzt. Auch in Perleberg könnte im Jahr 2025 ein neuer Hundeauslaufplatz aus einem ähnlichen Haushalt entstehen und damit das Angebot erweitern.
Die Stadt Neuruppin sieht sich jedoch in einer besonderen Situation, da bereits seit fast 20 Jahren nach geeigneten Flächen für Hundeauslaufzonen gesucht wird. Die Verzögerungen können auf die Anforderungen zurückgeführt werden, die im Rahmen des Flächennutzungsplans (FNP) berücksichtigt werden müssen. Der FNP ist ein wesentliches Instrument der städtebaulichen Planung, das die Entwicklung der Fontanestadt Neuruppin für die nächsten 10 bis 15 Jahre leiten soll. Er sorgt dafür, dass verschiedene Nutzungen von Flächen voneinander getrennt bleiben, wodurch Konflikte vermieden werden sollen. Die Verwaltung und die Träger öffentlicher Belange sind an die Vorgaben des FNP gebunden, was die Verwirklichung von individuellen Bauvorhaben betrifft.
Obwohl der Flächennutzungsplan keine direkten Rechtswirkungen für die Zulässigkeit einzelner Bauvorhaben hat, ist er dennoch entscheidend, insbesondere bei der Genehmigung von Projekten im Außenbereich. Diese detailreiche Planung soll sicherstellen, dass der Bedarf an Grünflächen, öffentlichen Einrichtungen und Wohnquartieren in der Stadtentwicklung ausreichend berücksichtigt wird.
Stadtentwicklung und Bürgerbeteiligung
Um eine umfassende, gemeinwohlorientierte Stadtentwicklung zu fördern, sind klassische Instrumente wie der Flächennutzungsplan und die Bebauungspläne unverzichtbar. Neben diesen Planungen werden auch informelle Pläne und übergeordnete Konzepte verfolgt, um unterschiedliche Interessen und Bedürfnisse zu koordinieren. Einbindung und Beteiligung der Bürger sind bedeutende Faktoren bei der Stadtentwicklung, wie das neue Bürgerforum Innenstadt in Neuruppin zeigt. Ziel dieses Forums ist es, erfreuliche Impulse für die Entwicklung der Innenstadt zu setzen.
Die Herausforderungen des Klimawandels fließen ebenfalls in die städtebaulichen Überlegungen ein. Städte müssen flexibel auf extreme Wetterlagen reagieren können, um lebenswerte, nachhaltige Räume zu schaffen. Beispiele wie der historische Stadtgarten, der in einen attraktiven Bürgerpark umgestaltet wird, unterstreichen die Bemühungen um eine zukunftsorientierte Stadtentwicklung auf lokaler Ebene. Der Flächennutzungsplan bleibt dabei ein zentraler Bestandteil der langfristigen Entwicklung der Stadt.