
Am 6. März 2025 wurde ein neuer Vorschlag für den Standort eines Bahntunnels zwischen Wildau und Eichwalde bekannt gegeben. Die Wahl fiel auf den Hankelweg in Zeuthen, der nun als „Vorzugsvariante“ angesehen wird, nachdem er zuvor nicht an erster Stelle stand. Dies berichtet die Maz-online.
Eine umfassende Studie mit dem Titel „Studie für niveaufreie Bahnquerungen im nördlichen Dahmeland“ wird am 27. März in der Mehrzweckhalle Zeuthen vorgestellt. Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr und wird vom Ingenieurbüro Spreeplan Verkehr GmbH geleitet. Anwesend werden auch Vertreter des Landkreises Dahme-Spreewald sowie der Deutschen Bahn und des Landesbetriebs für Straßenwesen sein, die die Ergebnisse der Verkehrs- und Engpassanalyse diskutieren werden.
Setzen auf die Bürgerbeteiligung
Die Untersuchung zielt darauf ab, den optimalen Standort für eine Brücken- oder Tunnelquerung zu bestimmen, basierend auf detaillierten Verkehrsanalysen. Neben dem Hankelweg wird auch die Stadionstraße in Eichwalde in Betracht gezogen. Beide Vorschläge haben die Unterstützung von Bürgermeistern aus mehreren Kommunen erlangt. Bisher gab es jedoch Uneinigkeiten zwischen den Kommunen und dem Landkreis Dahme-Spreewald in dieser wichtigen Frage.
Die Ergebnisse der Untersuchung wurden bereits am 29. Januar 2025 vorgestellt. Nun muss Zeuthens Gemeindepolitik beraten, ob der bestehende Beschluss für den Forstweg möglicherweise aufgehoben wird. In diesem Kontext wird ebenfalls eine Bürgerbeteiligung an den Planungen angestrebt, um alle Meinungen und Bedenken zu berücksichtigen.
Investitionen und Herausforderungen
Die Notwendigkeit, ein funktionierendes Verkehrsnetz aufrechtzuerhalten, steht im Einklang mit dem übergreifenden Ziel in Deutschland, die Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Laut einer Studie des Deutschen Instituts für Urbanistik (Difu) wird bis 2030 ein Investitionsbedarf von etwa 372 Milliarden Euro für den Erhalt und die Erweiterung der Verkehrsnetze prognostiziert. Motorisierter Individual- und Güterverkehr macht nämlich rund 20% der Treibhausgasemissionen aus.
Für die Kommunen stellt dies eine Herausforderung dar: Sie müssen einerseits die Infrastruktur gewährleisten und gleichzeitig nachhaltige Verkehrssysteme entwickeln. Die Studie hebt hervor, dass etwa 15% der ÖPNV-Strecken Handlungsbedarf aufweisen, während die meisten Brücken im ÖPNV-Sektor besser erhalten sind. Die Wichtigkeit des Ausbaus des ÖPNV, von Mobilitätsstationen und digitalen Informationssystemen wird dabei unterstrichen, um eine Verkehrswende zu erreichen.
Die Diskussion um den Tunnelstandort in Zeuthen ist somit nicht nur eine lokale Angelegenheit, sondern spiegelt auch größere strukturelle Herausforderungen wider, die sich den Kommunen im Hinblick auf die Verkehrswende stellen. Entscheidungen wie diese sind entscheidend für die zukünftige Mobilität und Verkehrsinfrastruktur der Region.