
Die Stadt Waren steht vor einer ernsthaften Herausforderung: Die Sprengung der Nordbrücke über die Bahngleise fand am 19. Januar 2025 statt, was zu drastischen Veränderungen im Verkehr geführte, insbesondere in der Ortsdurchfahrt B192. Diese Maßnahme resultierte in einer Sperrung für Lastkraftwagen, die vermehrt auf innerstädtische Routen ausweichen, anstatt die vorgesehenen Umleitungen zu nutzen. Die Verkehrsmessungen des Straßenbauamtes Neustrelitz zeigen eine erhöhte Belastung anderer Straßen, was die Befürchtungen des Bürgermeisters Norbert Möller (SPD) verstärkt. Täglich fahren Hundertschaften von Lkw durch die Altstadt, und viele Fahrer halten sich nicht an das geltende Tempolimit, wie die Messungen belegen.
Möller äußerte seine Besorgnis über den Zustand der Herrenseebrücke, die den nördlichen Stadtteil mit der Innenstadt verbindet. Diese Brücke ist ebenso alt wie die Sprengung der Eisenbahnbrücke. Aktuell wird eine Prüfung der Befahrbarkeit der Herrenseebrücke für Lkw durchgeführt. Die Ergebnisse dieser Untersuchung werden für Ende Februar erwartet, was einen Monat später ist als ursprünglich geplant.
Details zur Sprengung
Die Sprengung der Nordbrücke wurde durch eine kontrollierte Auswurfsprengung vorgenommen, bei der die beiden Pfeiler unter speziellen Sicherheitsvorkehrungen gesprengt wurden. Eine Sicherheitsmatte umgab die Pfeiler, um den Materialflug während der Explosion zu minimieren. Bevor es zur Sprengung kam, wurden alle Haushalte und Geschäfte innerhalb der Sperrzone von der Stadtverwaltung informiert. Die Bürger mussten den Bereich bis spätestens 8 Uhr verlassen. Bei Nichteinhaltung überwachten Ordnungsamt und Polizei die Sperrzone.
Eine Notunterkunft für betroffene Bürger stand im Papenberger Jugendtreff zur Verfügung. Am besagten Sonntag war sogar die Marienkirche in der Sperrzone, was bedeutet, dass an jenem Tag kein Gottesdienst stattfand. Nach der Sprengung wurden die Wohn- und Geschäftshäuser sowie Gärten in den betroffenen Bereichen umgehend wieder nutzbar.
Verkehrsabwicklung und Ausblick
Die Wiedereröffnung der Südbrücke bleibt indes ungewiss, da die Freigabe durch Brückenprüfer erforderlich ist. Laut Informationen könnte die Prüfung bis in den Abend andauern, wobei die Stadt hofft, dass der Verkehr bereits am Montag wieder normal fließen kann, vorausgesetzt die Umstände erlauben es.
Die Herausforderungen für die Verkehrsinfrastruktur in Waren sind deutlich spürbar. Der Bürgermeister fordert Lösungen, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten und die Belastung für die Anwohner zu reduzieren. Die Situation muss im Hinblick auf die weitere Instandhaltung und Sicherheit der Brücken in der Region systematisch überwacht werden.