
Die Pläne der Deutschen Bahn (DB) für den Bau einer neuen Brücke über den Main haben nicht nur infrastrukturelle, sondern auch soziale Auswirkungen auf die Frankfurter Bürger. Der beliebte Biergarten „Orange Beach“, betrieben von Olaf Gries, wird Ende dieses Jahres schließen, da das benötigte Gelände für das Brückenprojekt genutzt werden muss. Gries, der den Kiosk seit fast 20 Jahren führt, sucht nach einer neuen Location am Main, hat jedoch Schwierigkeiten, eine geeignete Platzierung zu finden.
„Orange Beach“ war ein sozialer Treffpunkt, der bei Frankfurtern jeden Alters sehr beliebt war. Der Betrieb des beliebten Kiosks hat eine 100-jährige Tradition, die ihren Ursprung in einem Wasserhäuschen hat. Der Name „Orange Beach“ leitet sich von den charakteristisch orange gestrichenen Stahltüren und dem Blick auf den Main ab. Gries plant eine Abschlussfeier, bevor der Betrieb eingestellt wird.
Neue Brücken und ihre Herausforderungen
Parallel zu den Veränderungen am Frankfurter Main ist die DB zudem in der Planung für den Neubau der Deutschherrnbrücke und des Schlachthofbrückenzugs im Osten der Stadt. Diese Brücken, die über 100 Jahre alt sind, sind nicht mehr instand zu setzen. Der Baubeginn für die neuen Bauwerke ist für 2029 vorgesehen, während die alten Brücken während der Bauarbeiten in Betrieb bleiben sollen. Dies wurde von der DB in einem Pressebericht erläutert.
Für die neuen Brücken wird eine Logistikfläche benötigt, und es wird erwartet, dass die Mainwasen am Sachsenhäuser Mainufer hierfür in Anspruch genommen werden. Die dort ansässigen Sportvereine, der SV 1894 Sachsenhausen e.V. und der VfL Germania 1894 e.V., stehen vor der Herausforderung, neue Standorte zu finden. Um die Kontinuität der Trainings- und Spielbetriebe zu gewährleisten, kommunizieren die Stadt Frankfurt und die DB aktiv miteinander.
Künftige Nutzung und Infrastruktur
Oberbürgermeister Mike Josef betont die Bedeutung einer gemeinsamen Lösung für die betroffenen Vereine und deren Einbindung in die Planungen. Gerd-Dietrich Bolte von der DB nennt die Dringlichkeit der Erneuerung der Deutschherrnbrücke und erklärt die Notwendigkeit, die Bauarbeiten parallel zur bestehenden Brücke durchzuführen. Dies ist entscheidend, um die Erreichbarkeit Frankfurts zu gewährleisten, wie Mobilitätsdezernent Wolfgang Siefert hervorhebt.
Die Verlagerung der Sportplätze soll vor den Brückenarbeiten erfolgen, damit der Betrieb nahtlos fortgeführt werden kann. Nach Abschluss der Bauarbeiten wird das Areal der Mainwasen wieder in die Nutzung der Stadt Frankfurt übergehen. Die DB und die Stadt haben sich darauf verständigt, die Planungen gemeinsam voranzutreiben und die Öffentlichkeit über die nächsten Schritte transparent zu informieren.