
In einem dramatischen Fall von Gefangenenbefreiung sieht sich ein 45-jähriger Mann aus dem Kreis Germersheim mit schweren Anklagen konfrontiert, nachdem er angeblich einem verurteilten Mörder bei seiner Flucht geholfen hat. Wie die dpa berichtet, wurde die Klage am 30. Oktober 2023 eingereicht, als der Mann während eines begleiteten Familientreffens am Sollachsee die Flucht eines damals 43-jährigen Häftlings aus der Justizvollzugsanstalt Bruchsal ermöglichte. Die Anklage umfasst dabei die Vorwürfe der Gefangenenbefreiung und Vollstreckungsvereitelung, da der Beschuldigte mutmaßlich in die Planungen zur Flucht verwickelt war.
Der Fluchtversuch war ein gut geplanter Ablauf: Nachdem der Gefangene den Aufpassern entkommen konnte, wartete der Tatverdächtige an einem geheimen Treffpunkt, um ihn in einem Auto aufzusammeln. Im sogenannten „Fluchtwagen“ führte die Route über Tschechien bis nach Polen, wie die Rheinpfalz berichtet. Die Behörden leitete eine umfassende Fahndung ein, die schließlich am 28. Juli 2024 zur Festnahme des Häftlings in der Republik Moldau führte. Dies geschah nachdem er monatelang in Europa auf der Flucht war, nachdem das Landgericht Karlsruhe 2012 für ihn eine lebenslange Haftstrafe wegen Quälerei und Mordes verhängt hatte.
Ermittlungen und Folgen
Der mutmaßliche Fluchthelfer wurde am 3. August 2024 in Untersuchungshaft genommen. Die Staatsanwaltschaft Landau hat mittlerweile das Schöffengericht eingeschaltet, das über den Fortgang des Verfahrens entscheiden wird. Die Schwere der Vorwürfe lässt auf eine intensive rechtliche Auseinandersetzung zukommen, wobei der Fall nicht nur die betroffenen Familien, sondern auch die öffentliche Meinung über das Gefängnissystem und die Sicherheit aufrüttelt.