
Offenbach – Ein ambitioniertes Projekt, das mit großen Erwartungen startete, ist nun als gescheitert angesehen worden. Der Bauunternehmer Lutz Weiler hatte 2020 in Offenbach den neuartigen „Klimaphalt“-Asphalt entwickelt, der nicht nur umweltfreundlich sein sollte, sondern auch durch seine besondere Wasserspeicherfähigkeit eine Überhitzung der städtischen Fläche verhindern wollte. Auf einem Testabschnitt der Oberen Grenzstraße waren die Ergebnisse anfänglich vielversprechend, doch nun hat die Stadt entschieden, dass der Spezialasphalt für den flächendeckenden Einsatz nicht geeignet ist. Dies berichtet unter anderem Merkur.de.
Ein entscheidender Grund für die Ablehnung liegt in den hohen Kosten für den notwendigen Tiefbau: Um Platz für die wasserspeichernden Eigenschaften des Asphalts zu schaffen, müsste die Straße deutlich tiefer ausgekoffert werden. Hierbei könnten bestehende Versorgungsleitungen beschädigt werden, was zusätzliche Ausgaben zur Folge hätte. Zudem stellte sich heraus, dass die poröse Struktur des „Klimahalt“ schneller verschmutzt und die regelmäßige Reinigung kostspieliger wird. Trotz dieser Rückschläge zeigt sich Weiler optimistisch und erklärt, dass er dennoch Anfragen aus anderen Städten hat, darunter Locarno, wo er die Möglichkeiten für eine Zusammenarbeit in Betracht zieht.
Asphaltierungskosten und Vorteile
Die Entscheidung über die Nutzung des neuen Asphalts wirft auch einen Blick auf die allgemeinen Vorteile und Risiken des traditionellen Asphalts. Laut Daibau.de ist Asphalt ein beliebter Belag, da er einfach zu pflegen ist und eine lange Lebensdauer bietet. Seine hohe Widerstandsfähigkeit und die kostengünstige Verlegemethode machen ihn zu einem attraktiven Material für Einfahrten und Höfe. Allerdings bringt Asphalt auch Herausforderungen mit sich, wie die Überhitzung im Sommer und die Rissbildung bei Temperaturschwankungen. Daher ist es wichtig, die Art der Asphaltierung an die spezifischen Anforderungen an die Flächen zu adaptieren, und die richtige Vorbereitung ist entscheidend für die Haltbarkeit.
Wo andere Städte bereit sind, mit dem „Klimaphalt“ zu experimentieren, bleibt Offenbach skeptisch. Weilers Vision wird vorerst weiter verfolgt, aber die Stadt hat klar gemacht, dass sie auf bewährte Methoden setzen möchte, die weniger Aufwand und Kosten verursachen. So bleibt die Frage, ob sich innovative Ansätze in der Bauindustrie gegen die praktischen Herausforderungen behaupten können.