
Nach einem gravierenden Unfall an der Schleuse Müden auf der Mosel, bei dem ein Güterschiff seit dem 8. Dezember die Schifffahrt lahmlegt, fordert die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger, eine rasche Erweiterung aller Moselschleusen in Deutschland. Sie bezeichnete die Situation als „Nadelöhr“ und betonte die dringende Notwendigkeit für eine zügige Reparatur und den Bau zusätzlicher Schleusenkammern, um zukünftige Engpässe zu vermeiden. Lediglich drei der zehn Moselschleusen verfügen über eine zweite Kammer, was zu erheblichen Staus und wirtschaftlichen Schäden führt, insbesondere für die Stahlindustrie im Saarland, wie faz.net berichtete.
Ein weiterer Kritikpunkt ist die jahrelange Verzögerung beim Ausbau der Lehmener Moselschleuse, wo nur Baumaterialien auf der Baustelle zu sehen sind. Bürgermeister Arnold Waschgler äußerte seinen Unmut über die schleppende Fortschritte, die seit über acht Jahren in der Planung sind. Die Industrie- und Handelskammer Koblenz fordert seit 30 Jahren einen soliden Ausbau, doch leider dauert der Fortschritt viel zu lange. Die voraussichtliche Reparatur an der Schleuse Müden ist bis Anfang Februar geplant, während über 70 Binnenschiffe auf eine Notschleusung warten müssen. Dieses unzureichende Infrastrukturmanagement zieht massive wirtschaftliche Folgen nach sich, kritisiert Arne Rössel von der IHK, wie auch swr.de berichtete.
Nötige Maßnahmen ergreifen
Die aktuelle Situation beweist eindringlich, dass der Ausbau der Moselschleusen in Deutschland längst überfällig ist. Trotz der seit 2003 angekündigten Projekte kommt es wegen unzureichender finanzieller Mittel und bürokratischer Hürden immer wieder zu Verzögerungen. Politiker verschiedener Parteien machen sich gegenseitig für die stagnierenden Fortschritte verantwortlich, während die Wirtschaft leidet. Der aktuelle Vorfall in Müden könnte die Aufmerksamkeit der Entscheidungsträger auf diese drängende Infrastrukturfrage lenken und die notwendigen Maßnahmen einleiten.