In Bad Tölz sorgt ein geplanter Umbau in der historischen Marktstraße für hitzige Diskussionen. Der Bauausschuss hat sich kürzlich mit zwei Bauanträgen beschäftigt, unter anderem dem des Modegeschäfts „Street One“, das an der Stelle der früheren Parfümerie Müller eingezogen ist. Während der Umbau durchgeführt wurde, war die Fassade des Geschäfts durch eine Holzverkleidung verborgen. Nun prangt ein bodentiefes Schaufenster, was gegen den vor zwei Jahren beschlossenen Gestaltungsleitfaden für die Altstadt verstößt, wie merkur.de berichtet.
Gestaltungsleitfäden im Fokus
Gemäß dem Leitfaden, der den historischen Charakter der Altstadt bewahren soll, sind Schaufenster nur im Erdgeschoss zulässig und Eckschaufenster gar verboten. Der fehlende Steinsockel, der als prägend für die Marktstraße gilt, wurde ebenfalls kritisiert. Vertreter des Historischen Vereins haben sich bereits an das Landratsamt gewandt und moniert, dass der gestalterische Rahmen nicht beachtet wurde. Der zweite Bauantrag brachte weitere Probleme ans Licht: Unbemerkt wurden drei Wohnungen in Speicher und Lager eingebaut, was dem Bauausschuss während der Sitzung Kopfschütteln entlockte. Bürgermeister Ingo Mehner betonte, dass dies ein Thema für das Landratsamt sei.
Designrichtlinien spielen eine entscheidende Rolle, wenn es um die Gestaltung und Nutzung von öffentlichen Räumen geht. Laut post-welters.de bieten solche Gestaltungsleitfäden klare Vorgaben für die Gebäudegestaltung. Diese Richtlinien können dazu beitragen, über Jahre entstandene Gestaltungsmängel in städtischen Räumen abzubauen und deren Weiterentwicklung aktiv zu fördern. Auch wenn die gesetzlichen Bestimmungen für die Marktstraße nicht eingehalten wurden, bleibt abzuwarten, wie die Stadtverwaltung auf die angesprochenen Bedenken reagiert.