Weihnachten steht vor der Tür und mit ihm die allgegenwärtige Versuchung des Alkoholkonsums. Ob beim Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt, Sekt bei der Firmenfeier oder Champagner an den Feiertagen – der Alkohol scheint in dieser festlichen Zeit unverzichtbar. Doch was passiert, wenn man sich bewusst entscheidet, darauf zu verzichten? Reporter und Autor Felix Hutt hat sich dieser Herausforderung gestellt und begann am Abend seines 44. Geburtstags, ein Jahr lang keinen Alkohol zu trinken. Seine Erlebnisse hat er in seinem neuen Buch „Ein Mann, ein Jahr, kein Alkohol“ (ab 18. Dezember erhältlich, Goldmann Verlag) festgehalten. Dies beschreibt er in einem Interview mit spot on news.
Hutt thematisiert die tief verwurzelten gesellschaftlichen Normen des Alltagsalkoholismus, die oft unreflektiert sind. In seinem Interview berichtet er, wie in der Weihnachtszeit Gruppenzwang verstärkt auftritt. „Man wird als Langweiler angesehen, wenn man nicht mittrinkt“, so Hutt. Seine Erfahrungen zeigen, dass viele Menschen in ihrem Konsumverhalten festgefahren sind und Alternativen zum Trinken oft nicht in Betracht ziehen. Hutt schildert seine Erkenntnisse über die Vorteile der Abstinenz, wie beispielsweise ein verbessertes Wohlbefinden, geistige Klarheit und eine nie dagewesene Fähigkeit, dem sozialen Druck standzuhalten. Dies ist besonders relevant für die Weihnachtszeit, die oft von Trinktraditionen geprägt ist, die nicht hinterfragt werden, wie etwa der Frühschoppen an Heiligabend oder der Konsum von Alkohol bei Familientreffen.
Gesunde Alternativen und gesellschaftlicher Druck
Dennoch hat Hutt auch positive Veränderungen durch seine Abstinenz erlebt. „Ich habe gesundheitliche Verbesserungen erfahren, meine chronischen Entzündungen sind verschwunden und ich bin seltener krank“, gibt er an. Trotz dieser Vorteile konfrontiert er in seinem Umfeld immer wieder Widerstand und Unverständnis, wenn es um seinen Verzicht auf Alkohol geht. Hutt mahnt an, dass es wichtig ist, ein Bewusstsein für die Alkoholproblematik in der Gesellschaft zu schaffen. Er schlägt vor, dass auch über die Verfügbarkeit von Alkohol und die damit verbundenen Risiken, besonders für Jugendliche, diskutiert werden sollte, wie es in Ländern wie Schweden bereits teilweise praktiziert wird. Letztendlich liegt die Entscheidung jedoch bei jedem Einzelnen, ob er sich dem Gruppendruck beugt oder nicht, wie Hutt klarstellt, während er an die Bedeutung einer selbstbewussten Haltung erinnert.