Das Postamt und die Postbank in Bergen auf Rügen schließen am 20. Januar. Der große Bau, der die Post beherbergt, steht zum Verkauf und wird für rund 1,6 Millionen Euro angeboten. Mit fast 1500 Quadratmetern Wohnfläche und einem 1200 Quadratmeter großen Grundstück bietet das 1891 erbaute Gebäude ausreichend Platz für verschiedene Nutzungen.
Die beeindruckende Fassade des ehemaligen Kaiserlichen Post- und Telegraphengebäudes ist aus rotem Backstein und weist gotische Schmuckelemente sowie einen markanten dreistöckigen Turm auf. In dem Gebäude sind aktuell eine PR-Agentur, die Tourismuszentrale der Insel und die Lokalredaktion der OSTSEE-ZEITUNG untergebracht. Auch Alt-Kanzlerin Angela Merkel hatte dort zeitweilig ihr Wahlkreisbüro.
Geschichte und Architektur
Das Postamt wurde 1902 um einen Westflügel erweitert und beherbergt zudem einen Anbau aus dem Jahr 1927, der ein Sportstudio, das Bürgerbüro der SPD und ein Studio-Appartement aufnimmt. Eine grundlegende Sanierung des Gebäudes fand im Jahr 2000 statt, sodass es sich derzeit in einem guten baulichen Zustand befindet. Es steht zudem unter Denkmalschutz und wird als Beispiel für den wilhelminischen historistischen Nutzgebäudebau geschätzt, wie die Wikipedia-Seite zeigt.
Das Gebäude, das sich am Markt 25 in Bergen befindet, steht in einer zentralen Lage gegenüber dem Rathaus und in der Nähe der St.-Marien-Kirche. Ähnliche Post- und Telegraphenämter wurden in anderen Städten errichtet, darunter Sassnitz und Stralsund. Nach der Privatisierung der Post wurden viele dieser Gebäude verkauft und für verschiedene Zwecke umgenutzt. Das ehemalige Postamt in Sassnitz, das 1897 eröffnet wurde, beherbergt mittlerweile das Stadtarchiv, die Stadtbibliothek und die Bauverwaltung.
In Bergen sind weiterhin eine Postbankfiliale und DHL-Paketshops vorhanden, sodass die grundlegenden postalischen Dienstleistungen auch nach der Schließung des Postamtes gesichert sind.