
Am 17. Januar 2025 kündigte Bezirksbürgermeister Jörn Oltmann die Feierlichkeiten zur Städtepartnerschaft zwischen Tempelhof-Schöneberg und Köslin (Koszalin) in Polen an. Diese Veranstaltung, die einen besonderen Fokus auf das Thema „Einsamkeit“ legt, wird durch ein vielfältiges Bühnenprogramm aus Köslin begleitet. Unter dem Titel „Queere Stunde“ wird ein zusätzlicher Raum geschaffen, um unterschiedliche Perspektiven und Erfahrungen zu präsentieren.
Interessierte, die an der Veranstaltung teilnehmen möchten, können sich über ein Online-Anmeldeformular für einen Stand registrieren. Um den Teilnehmenden die Möglichkeit zu geben, ihre Ideen und Produkte zu präsentieren, übernimmt das Bezirksamt die Miete für zentral bestellte Marktstände. Die Frist für die Registrierung endet am 31. März 2025, und weitere Details sind auf der Website des Bezirksamts zum Nachbarschaftsfest am Rathaus Schöneberg verfügbar, wie berlin.de berichtet.
Einsamkeit als gesellschaftliches Phänomen
Einsamkeit wird allgemein als subjektives Gefühl beschrieben, das aus der Diskrepanz zwischen gewünschten und tatsächlichen sozialen Beziehungen resultiert. Sie kann in jeder Lebensphase auftreten, unabhängig von Lebenslage oder Wohnform. Dabei unterscheidet sich Einsamkeit von Alleinsein, welches keine negativen Gefühle beinhaltet. Emotionale Einsamkeit hingegen ist stark belastend und kann durch fehlenden Zugang zu sozialen Ressourcen oder problematische gesellschaftliche Infrastrukturen verstärkt werden, wie aus den Analysen der bpb.de hervorgeht.
Das Thema Einsamkeit wird zunehmend in der Stadtentwicklung betrachtet, da planungstechnische Maßnahmen die soziale Isolation verringern können. Gemeinschaftliche Wohnformen und öffentliche Räume sind integrale Bestandteile, um einladende Begegnungsorte zu schaffen und Einsamkeit aktiv entgegenzuwirken. Gemeinschaftliche Initiativen und eine einladende Gestaltung öffentlicher Räume fördern beiläufige soziale Interaktionen und damit auch die Gesundheit von Quartieren.
Die weitreichenden Folgen von Einsamkeit
Die Auswirkungen von Einsamkeit betreffen nicht nur das individuelle Wohlbefinden, sondern beeinflussen auch das gesellschaftliche Engagement. Einsame Menschen tendieren dazu, sich weniger an politischen und sozialen Aktivitäten zu beteiligen. Dies kann dazu führen, dass sie sich vom gesellschaftlichen Leben zurückziehen und sich weniger als Teil der Gemeinschaft fühlen. Dies wiederum kann das Vertrauen in demokratische Institutionen verringern und zu einer sinkenden Wahlbeteiligung führen. Solche sozialen Konsequenzen führen zu einer Abwertung der demokratischen Prinzipien und zur Stärkung von populistischen Tendenzen, wie bpb.de analysiert.
Darüber hinaus zeigt sich, dass viele Einsame unter physischen und psychischen Erkrankungen leiden, die oft durch die fehlenden sozialen Kontakte und die Isolation verstärkt werden. Nicht nur individuelle Faktoren wie Einkommensarmut und Lebensstile spielen eine Rolle, sondern auch gesellschaftliche Rahmenbedingungen und der Zugang zu sozialen Netzwerken. Eine interdisziplinäre Herangehensweise, die soziale Strukturen und Raumgestaltung einbezieht, könnte die Wege zur Einsamkeitsprävention revolutionieren.
In Anbetracht unserer alternden und individualisierten Gesellschaft ist es von besonderer Relevanz, geeignete Maßnahmen zu entwickeln, die auf die Entstehung von Einsamkeit reagieren. Eine gezielte Gestaltung öffentlicher Räume sowie die Förderung von sozialer Infrastruktur sind entscheidend für die Entwicklung einsamkeitsresilienter Quartiere, die lebendige und inklusive Gemeinschaften unterstützen.