Im beschaulichen Wilstedt, Landkreis Rotenburg, braut sich ein dramatisches Schicksal zusammen: Zehn kolumbianische Pflegekräfte stehen vor der Abschiebung, was die Zukunft eines Pflegeheims mit 48 demenzerkrankten Bewohnern gefährdet. Die Situation hat eine Welle der Empörung ausgelöst, und die Petition „Stoppt die Abschiebung der Pfleger im Haus Wilstedt! Rettet das Zuhause unserer demenzerkrankten Mütter, Väter & Ehepartner!“ hat bereits über 53.000 Unterstützer mobilisiert, wie t-online berichtete. Die Heimleitung und Angehörige sind bereits in Kontakt mit Innenministerin Daniela Behrens und Gesundheitsminister Andreas Philippi, um das Bleiberecht der Pflegekräfte zu sichern.
Laut einer Pressemitteilung der Angehörigen-Initiative ist die Rechtslage für Pflegekräfte in Deutschland unzureichend und führt zu einem rechtlichen Dilemma für die beteiligten Personen. In einem offenen Brief, adressiert an wichtige Politiker, darunter Ministerpräsident Stephan Weil, fordern die Betroffenen eine unbefristete Aufenthaltserlaubnis für die betroffenen Pflegekräfte. Bislang blieben die Rückmeldungen der Ministerien aus, und die Frustration bei den Initiatoren der Petition wächst, während sie auf einen Dialog warten, um die Nöte der Mitarbeiter und der pflegebedürftigen Bewohner zu klären, wie Weser-Kurier berichtete.
Politischer Besuch und Unterstützung
Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, Detlev Schulz-Hendel, und die migrationspolitische Sprecherin Djenabou Diallo-Hartmann haben sich bereits angekündigt, um die Lage vor Ort zu beurteilen und die Ergebnisse in den Landtag einzubringen. Ihre Ankunft wird für den 26. November erwartet, um den betroffenen Pflegekräften und den Anwohnern eine Stimme zu geben. Die Heimleiterin Andrea Wohlmacher drängt auf eine rechtzeitige Lösung, damit die betroffenen Pflegekräfte, die sich seit Jahren in die hiesige Gesellschaft integrieren, nicht abgeschoben werden.