
Am 29. März 2025 kam es im Berliner Stadtteil Marzahn-Hellersdorf zur rechtsextremen Demonstration der Partei „III. Weg“. Etwa 250 Anhänger der Kleinpartei, die 2013 gegründet wurde und ein stark neonazistisches Profil aufweist, hatten sich versammelt. Diese Veranstaltung markierte den zehnten Jahrestag der Berliner Parteigliederung und wurde durch Gegendemonstrationen von etwa 300 Personen begleitet, die von der Polizei getrennt wurden. Die Polizei hatte vor Beginn der Demonstrationen bereits Absperrgitter aufgestellt, um die beiden Lager voneinander abzuschirmen.
In der Berichterstattung wird betont, dass die Polizei mit 1.000 Einsatzkräften vor Ort war, um die Sicherheit während der Anmeldungen und der angemeldeten Gegenveranstaltung zu gewährleisten. Diese Präsenz war auch notwendig aufgrund weiterer Demonstrationen und eines parallel stattfindenden Fußball-Bundesligaspiels. Die rechtsextreme Demonstration begann und endete am Alice-Salomon-Platz; ursprünglich waren lediglich 70 Teilnehmer angemeldet, die tatsächliche Teilnehmerzahl war jedoch deutlich höher.
Gewalttätige Auseinandersetzungen
Nach Abschluss der Demonstration kam es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen den Teilnehmern und den Polizeikräften. Die Polizei berichtete von „relevanten Szene-Personen“, die aus dem gesamten Bundesgebiet sowie aus Skandinavien angereist waren, um an der Kundgebung teilzunehmen. Insgesamt wurden mehrere vorläufige Festnahmen aufgrund von verbotenen Symbolen sowie Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte gemeldet. Besonders ins Auge fiel eine Gruppe von acht Dänen, die während des Marsches den verbotenen Hitlergruß zeigten. Auch bei den Gegendemonstranten wurden Verstöße festgestellt, was zu einzelnen Festnahmen führte.
Insgesamt wurden die Festgenommenen, darunter auch zwei Ordner der rechtsextremen Demonstration, die Medienschaffende angreifen, nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wieder entlassen. Der gewaltsame Verlauf der Auseinandersetzungen und die Vielzahl an Festnahmen spiegeln die angespannte Situation wider, die mit derart rechtsextremen Mobilisierungen häufig einhergeht.
Rechtsextremismus in Deutschland
Der Vorfall in Berlin-Hellersdorf ist kein Einzelfall, sondern fügt sich in einen besorgniserregenden Trend ein. Laut dem Verfassungsschutzbericht hat das rechtsextremistische Personenpotenzial in Deutschland im Jahr 2023 einen Anstieg auf 40.600 Personen erreicht, was eine Zunahme von 1.800 Personen im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Insbesondere die Anzahl der rechtsextremistischen Gewalttaten stieg um 13,0 % auf 1.148, während es allein 25.660 rechtsextremistische Straftaten gab, was einen Anstieg von 22,4 % darstellt. Diese Statistiken sind ein alarmierendes Signal für die zunehmende Gewaltbereitschaft in der rechtsextremen Szene.
Das Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf sowie die Bezirksbürgermeisterin Nadja Zivkovic (CDU) unterstützten den Gegenprotest des Bündnisses für Demokratie und Toleranz, der unter dem Motto „Wir sind laut“ stand. Die Ereignisse an diesem Tag verdeutlichen die Notwendigkeit eines kontinuierlichen Engagements gegen rechtsextreme Strömungen und die Förderung von Zivilcourage in der Gesellschaft.