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Ein Strauß für Botho: Theaterlegenden feiern den Meister in Berlin

Am 12. Dezember 2024 versammelten sich zahlreiche prominente Schauspieler und Theaterliebhaber im Renaissance-Theater zu einer bewegenden Hommage an den gefeierten Dramatiker Botho Strauß, der seinen 80. Geburtstag feierte. Unter dem Titel „Ein Strauß für Botho“ ehrte die große Dame des deutschen Theaters, Edith Clever, in Anwesenheit ehemaliger Bühnenstars eine Ära des Berliner Theaters. Der Abend war geprägt von Intensität und Emotion: Während auf den Zuschauerrängen Handys vibrierten und Zuhörer den Saal verlassen mussten, um Hustenanfälle zu lindern, versammelten sich die Akteure auf der Bühne, um Ausschnitte aus Strauß‘ bedeutendsten Werken wie „Groß und Klein“ und „Der Park“ zu lesen und aufzuführen. Diese theaterhistorischen Stücke erzählen von menschlicher Einsamkeit und dem Mangel an zwischenmenschlichen Verbindungen – zentrale Themen, die auch in Strauß‘ bekanntestem Werk, „Groß und Klein“, thematisiert werden, einer Geschichte, die 1978 uraufgeführt wurde und die Suche einer Frau nach echter menschlicher Nähe schildert, während die Menschen um sie herum in ihren eigenen Welten gefangen sind, wie Wikipedia berichtet.

Ein letzter Auftritt zahlreicher Größen

Die Veranstaltung war nicht nur eine Rückschau auf das Werk des Jubilaren, sondern auch eine letzte Zusammenkunft der „alten West-Berliner Theaterwelt“. Clever, die die Rolle der Lotte in „Groß und Klein“ verkörperte, sorgte für einen Höhepunkt des Abends mit ihrer beeindruckenden Darbietung. Enthusiastisch und ohne Furcht füllten die Schauspieler die Bühne mit Erinnerungen an vergangene Zeiten, während sich die Zuschauenden gleichzeitig fragten, wo der eigentliche Ehrengast, Botho Strauß, blieb. Es stellte sich heraus, dass der Autor, der seit Jahren zunehmend abtauchte und zuletzt mehr für seine Abwesenheit als für sein Schaffen bekannt war, sich nicht blicken ließ, was das Publikum sichtlich enttäuschte. Seine Lebensgefährtin überbrachte stattdessen eine Grußbotschaft, während die Inszenierung der szenischen Lesung die leider fehlende Präsenz des Meisters schmerzlich betonte, wie die WELT berichtete.

Der Abend war also nicht nur eine Feier, sondern auch eine Reflexion über den Zustand des Theaters und die Kluft zwischen Strauß und den heutigen Theatermachern. Trotz des festlichen Rahmens durchdrang eine spürbare Melancholie das Geschehen, als das Publikum die Rückkehr zu einer lange vergangenen Glanzzeit der Berliner Theaterkultur erlebte, während Botho Strauß in seinem Wirken abstrakt blieb. So schloss sich der Kreis um einen der einflussreichsten Dramatiker Deutschlands, dessen Werk weiterhin Diskussionsstoff liefert und der seine Bühne nicht mehr mit seiner Präsenz bereichert.

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