Der US-Autobauer Ford hat angekündigt, bis Ende 2027 in Köln 2.900 Stellen abzubauen, was fast jeden vierten Job an seinem wichtigsten europäischen Standort betrifft. Diese drastische Maßnahme wird mit stark gesunkenen Verkaufszahlen und einer insgesamt angespannten Marktlage begründet. In Köln sind derzeit rund 12.000 Mitarbeiter beschäftigt, während der Betriebsrat vor einem „schwarzen Tag für Ford“ warnt und erbitterten Widerstand gegen die angekündigten Entlassungen ankündigt, als saarbruecker-zeitung.de berichtete. Ford-Manager Marcus Wassenberg betonte, dass diese Entscheidungen notwendig seien, um die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens in Europa zu gewährleisten.
Stellenabbau und Betroffenheit
In Köln ist die Stimmung bereits angespannt, da gegenwärtig etwa 2.000 Mitarbeiter in Kurzarbeit sind. Unklar bleibt jedoch, in welchen spezifischen Bereichen die Stellen wegfallen sollen. Der Betriebsrat meldete sich besorgt zu Wort und wies darauf hin, dass nach einer Betriebsvereinbarung betriebsbedingte Kündigungen bis Ende 2032 ausgeschlossen sind. Dennoch gab Wassenberg zu, dass man in der aktuellen Transformation die Kosten anpassen müsse, wie WDR berichtete. Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst bezeichnete den geplanten Stellenabbau als „schweren Schlag für den Automobilstandort Deutschland“. Er forderte, die sozialen Härten abzufedern und klare politische Rahmenbedingungen zur Unterstützung der Elektromobilität zu schaffen.
Ford sieht sich nicht nur intern angespannten Verhältnissen gegenüber. Die Hersteller stehen generell vor erheblichen Herausforderungen; der Rückgang der Elektroauto-Förderung sowie die schwache Nachfrage und unzureichende Ladeinfrastruktur belasten die Verkaufszahlen. Ford appellierte an die Politik, um verlässliche Rahmenbedingungen und die Rückkehr zu einem stabilen Marktumfeld zu bitten. Diese Schritte sind entscheidend, um die Zukunft der Produktion in Köln zu sichern und die Kölner Beschäftigten langfristig zu unterstützen.