
Die Staatsanwaltschaft Berlin hat am 29. Januar 2025 Anklage gegen den 23-jährigen Influencer Attallah Younes erhoben. Die Vorwürfe wiegen schwer: versuchte schwere Brandstiftung, versuchte gefährliche Körperverletzung und Sachbeschädigung stehen im Raum. Diese Vorfälle sind in den Fokus gerückt, nachdem ein virales Video auf Instagram für Aufsehen sorgte, in dem Younes während der Silvesternacht eine Rakete auf ein Mehrfamilienhaus abfeuerte. Das Video wurde anschließend über sechs Millionen Mal aufgerufen, jedoch später gelöscht.
Younes wurde am 4. Januar 2025 in Untersuchungshaft genommen, nachdem er am Flughafen BER in Berlin festgenommen wurde, während er versuchte, Deutschland zu verlassen. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass Younes diesen Vorfall bewusst inszenierte, um medialen Ruhm zu erlangen. Die Handlungen des Influencers wurden von einem Sprecher der Behörde als rücksichtslos und eigennützig beschrieben.
Details des Vorfalls
Wie aus den Ermittlungen hervorgeht, zielte Younes mit der gezündet Rakete auf das Fenster einer unbewohnten Wohnung. Diese durchbrach das Fenster und explodierte im Inneren. Glücklicherweise blieb der Vorfall ohne Verletzte, aber die Schäden waren dennoch spürbar. Ein Bett und die Tapete in der Wohnung wurden beschädigt. Anwohner reagierten schnell und warfen die brennenden Überreste der Rakete aus dem Fenster, um ein Übergreifen des Feuers zu verhindern.
Die mögliche Strafrahmen für die angeklagten Delikte sind beachtlich: Bis zu ein Jahr Freiheitsstrafe droht Younes für die schwere Brandstiftung und die versuchte gefährliche Körperverletzung. Zudem könnte er eine Geldstrafe für die Sachbeschädigung erhalten.
Die Rolle der sozialen Medien
Der Einfluss von Influencern auf die Gesellschaft wird durch diese Vorfälle erneut thematisiert. In der gegenwärtigen Creator Economy nehmen Influencer eine bedeutende Stellung ein, da sie durch ihre Präsenzen in sozialen Medien hohe Umsätze generieren und das Konsumverhalten ihrer Follower beeinflussen. Es ist jedoch zu beachten, dass die Grenzen zwischen Marketing und Manipulation oft verschwommen sind. Während politische Akteure soziale Medien zur Meinungsbildung nutzen, birgt die hohe Vertrauensbildung bei jungen Menschen sowohl Chancen als auch Risiken.
Die Vorfälle rund um Younes könnten als Beispiel für die Herausforderungen gesehen werden, die mit der zunehmenden Macht von Influencern verbunden sind. Fehlende Transparenz und unzureichende Standards können leicht zu schädlichem Konsum und radikalisierten Ansichten führen. Um dem entgegenzuwirken, sei die Durchsetzung von Verhaltenskodizes und Schulungen für Influencer notwendig, um rechtliche und ethische Standards zu etablieren.
Insgesamt zeigt der Fall Attallah Younes, wie rücksichtslos und gefährlich der Einfluss von sozialen Medien sein kann, und unterstreicht die Notwendigkeit einer verantwortungsvollen Nutzung dieser Plattformen. Die Öffentlichkeit ist weiterhin gespannt, wie der Fall vor Gericht verhandelt wird und welche Konsequenzen sich daraus ergeben werden.
Die Informationen zu diesem Vorfall stammen von Focus und rbb24, ergänzt durch Analysen zur Rolle von Influencern in der Gesellschaft durch IW Köln.