
Max Schautzer, ein beliebter Fernsehmoderator und Schauspieler, ist am Mittwoch im Alter von 84 Jahren in Köln nach kurzer schwerer Krankheit verstorben. Diese traurige Nachricht wurde von seinem Agenten Jürgen Ross bestätigt. Schautzer war über Jahrzehnte eine feste Größe in der deutschen Fernsehunterhaltung. Besonders durch die ARD-Sendung „Pleiten, Pech und Pannen“ in den 1980er Jahren gewann er ein Millionenpublikum, was ihm den Titel „Feuerwehrmann der ARD“ einbrachte.
Die Karriere von Schautzer begann in den 1970er Jahren. In den 80ern und 90ern war er der Moderator, dessen Shows, wie „Alles oder nichts“, „Allein gegen alle“, „Die goldene Eins“ und „Ein Platz an der Sonne“, durch hohe Einschaltquoten glänzten. In seinen letzten Jahren drückte er jedoch seine Unzufriedenheit über die sich verändernde Fernsehlandschaft aus und kritisierte die Austauschbarkeit der Moderatoren sowie die abnehmende Originalität im TV-Geschäft. Dies führte zu seiner Entscheidung, sich nach seinem Rückzug von der Bildfläche dem Theater zuzuwenden, wo er in zahlreichen Produktionen bis zuletzt aktiv war.
Ein Leben in der Öffentlichkeit
Schautzer war bekannt für seine Freundlichkeit im Umgang mit Gästen und pflegte enge Freundschaften mit anderen Größen der Branche, darunter Hans Rosenthal und Chris Howland. Die 80er Jahre waren seine Blütezeit – ein wahres Gesicht der Samstagabendshows. Dennoch erlebte er 2004 eine herbe Enttäuschung, als seine Show „Immer wieder sonntags“, die er erfunden und neuf Jahre lang moderiert hatte, von einem jüngeren Moderator abgelöst wurde. Trotz des zunächst unglücklichen Starts von Sebastian Deyle, wurde die Sendung unter Stefan Mross später zu einer der meistgesehenen ARD-Sendungen am Sonntag.
Nicht nur im Fernsehen, sondern auch im Theater hinterließ er seine Spuren. Schautzer trat in vielen Städten, darunter Hannover, Düsseldorf, Köln, Stuttgart und Berlin auf. Ein persönlicher Verlust in seinem Leben war der Tod seiner Frau Gundel, mit der er 53 Jahre verheiratet war, im Jahr 2021. Dieser Verlust hinterließ nicht nur eine emotionale Lücke, sondern prägte auch seinen weiteren Lebensweg.
Ein kritischer Blick auf die Branche
Schautzer äußerte bereits 2014 Bedenken über die Wiederauflage seiner Erfolgsshow „Pleiten, Pech und Pannen“, da er die Rechte nicht sichern konnte und den Eindruck hatte, dass zwischen den Formaten wenig Unterschied mehr bestand. In seinen 70ern wandte er sich einem Internetprojekt namens „telebono“ zu, welches als Fernsehsender für Senioren konzipiert war, aber letztlich nicht finanzierbar war. Schautzer wollte sich nie zur Ruhe setzen und sah die Wichtigkeit, aktiv zu bleiben, was ihn bis zuletzt antrieb.
Seine Autobiografie „Max Schautzer – mal Gentleman, mal coole Sau“, erschienen im Jahr 2020, spiegelt sowohl die Höhen als auch die Tiefen seiner Karriere wider. Durch sein Schaffen prägt er bis heute die Vorstellung von Unterhaltung im deutschen Fernsehen. Sein bemerkenswerter Einfluss wird von vielen geschätzt, und sein Tod bedeutet einen schmerzlichen Verlust für die Fernsehlandschaft. Schautzers Leben und Wirken sind ein Teil der Geschichte des Fernsehens in Deutschland, die Ende der 1930er Jahre mit der ersten vollelektronischen Fernseherübertragung begann und sich seither kontinuierlich weiterentwickelte.