In der Silvesternacht kam es in Deutschland zu zahlreichen schweren Vorfällen, die die Feierlichkeiten überschatteten. Insgesamt starben in ganz Deutschland fünf Menschen durch Explosionen von Feuerwerk, darunter ein 21-Jähriger in Kremmen, Brandenburg. Zudem wurde ein Mann in Havelsee-Fohrde (Potsdam-Mittelmark) lebensgefährlich verletzt, während in Rhinow (Havelland) zwei Feiernde schwer verletzt wurden. Das Potsdamer Klinikum Ernst von Bergmann berichtete von einem unbeteiligten 15-Jährigen unter den Verletzten.
Die Feuerwehren und Rettungsdienste in Potsdam verzeichneten einen Anstieg der Notfalleinsätze um 50 Prozent. Parallel dazu meldeten die Einsatzkräfte in Berlin, dass sie mit Hunderte Randalierern konfrontiert wurden, wodurch 30 Polizisten verletzt wurden. Ein Polizist erlitt schwere Verletzungen, als ihn Angriffe auf Einsatzkräfte während der Silvesternacht betreffen.
Zunahme von Ausschreitungen und Unfällen
Trotz verstärkter Sicherheitsmaßnahmen feierten zehntausende Menschen am Brandenburger Tor, was zu Ausschreitungen in mehreren Städten führte. In Paderborn starb ein 24-Jähriger beim Zünden eines Böllers, während in Sachsen zwei Männer, ein 45-Jähriger in Oschatz und ein 50-Jähriger in Hartha, durch Feuerwerksunfälle ums Leben kamen. Ein weiterer tödlicher Vorfall ereignete sich in Hamburg, wo ein 20-Jähriger beim Zünden von Pyrotechnik verunglückte.
Zudem wurden in Berlin um kurz vor 1.00 Uhr acht Personen mit schweren Handverletzungen im Unfallkrankenhaus behandelt. Angriffe auf Feuerwehr- und Rettungsdienste wurden ebenfalls in Köln und anderen Städten festgestellt. Die Feuerwehr musste in mehreren Städten Brände löschen, die durch unsachgemäßen Umgang mit Feuerwerk ausgelöst wurden, darunter Häuser, Garagen, Autos und Müllcontainer.
Angesichts der Vorfälle gibt es nun Forderungen nach einem Verbot von Kanonenschlägen und anderen knallartigen Feuerwerkskörpern. Der Verband der pyrotechnischen Industrie meldete zudem einen Anstieg von 15 Prozent beim Verkauf von Feuerwerk und erwartet einen Rekordumsatz von über 200 Millionen Euro beim Feuerwerksverkauf. Es wird befürchtet, dass sich trotz der Vorfälle wenig an den bestehenden Regelungen zur Verwendung von Privatfeuerwerk ändern wird, da diese politisch schwer durchsetzbar sind, wie maz-online.de berichtet, und zdf.de ergänzt.