Gelsenkirchen und Mainz stehen in der Diskussion um die Verteilung der TV-Gelder in der deutschen Bundesliga. Axel Hefer, Aufsichtsratsvorsitzender von Schalke 04, fordert eine Neuregelung, die den finanzstarken Clubs wie Schalke einen größeren Anteil an den Erlösen ermöglichen würde. Aktuell macht die Einschaltquote nur 3 Prozent der Gesamtmittel von 1,212 Milliarden Euro für die Saison 2024/25 aus. Hefer schlägt eine Aufteilung von 50 Prozent für alle 36 Clubs und die verbleibenden 50 Prozent basierend auf Zuschauerinteresse vor. Dies rief scharfe Kritik hervor, insbesondere von Christian Heidel, dem Sportvorstand von Mainz 05, der die bestehende Verteilung als fair empfindet, wie Ruhr24 berichtete.
Heidel äußerte, dass die Verteilung nicht nach historischen Erfolgen, sondern der aktuellen Leistung der Clubs erfolgen sollte. Mainz 05 erhält in dieser Saison rund 52 Millionen Euro an TV-Geldern, während Schalke mit nur 17 Millionen Euro deutlich im Nachteil ist. Heidel, der selbst von 2016 bis 2019 bei Schalke tätig war, machte auf die hohen Schulden des Clubs aufmerksam und stellte fest, dass es gerade die finanziell angeschlagenen Vereine sind, die am lautesten nach mehr Geld rufen. Dies steht im Kontrast zu seiner Überzeugung, dass Clubs wie Heidenheim, die in der aktuellen Saison gute Leistungen zeigen, eine faire Chance auf finanzielle Unterstützung verdienen sollten, was er in einem Interview mit der Frankfurter Rundschau erläuterte.
Eintracht Frankfurt und die wirtschaftliche Kluft
Die Eintracht Frankfurt hingegen zeigt, wie mit wirtschaftlicher Solidität und sportlichem Erfolg eine andere Liga erreicht werden kann. Heidel bezeichnet Frankfurt als den einzigen Club, der sich langfristig in der Spitzengruppe der Bundesliga etablieren kann. Mit einem Umsatz von 363 Millionen Euro liegt Frankfurt weit vor Mainz (122 Millionen Euro). Heidel vermerkt, dass der Abstand zu den Top-Clubs durch internationale Fernsehgelder auch weiter gewachsen sei, und sieht die Notwendigkeit für Mainz 05, durch kluge Transfers und die Entwicklung junger Talente zu wachsen.
Während sich der Bundesligisten auf die nächste Mitgliederversammlung vorbereiten, um die Verteilung der TV-Gelder zu diskutieren, bleibt abzuwarten, wie sich die finanziellen Strukturen verändern werden. Heidel plädiert für die Kluft zwischen Tradition und aktueller Leistung zu überdenken und statisches Denken zu vermeiden. Dabei ist der Blick auf die wirtschaftlichen Grundlagen entscheidend, um eine gerechte und nachhaltige Verteilung der Ressourcen im deutschen Fußball zu gewährleisten.