In der Stadt Schleiden regt sich massiver Widerstand gegen die geplanten Solarparks in der Umgebung von Harperscheid, einem Stadtteil mit etwa 400 Einwohnern. Der Harperscheider Markus Pauls hat eine Online-Petition unter dem Titel „Rettet das Landschaftsbild der Eifel!“ ins Leben gerufen, die innerhalb von nur fünf Tagen von 345 Personen unterstützt wurde. Politische Stimmen, wie die des CDU-Fraktionsvorsitzenden Jochen Kupp, stimmen ihm zu: „Die Fläche in Harperscheid ist vom Tisch, weil sie zu nahe an den Häusern ist.“ Die Stadtverwaltung wird aufgefordert zu prüfen, ob die Solarparks im Windpark in Schöneseiffen errichtet werden können. Am Donnerstag wird das Thema im Stadtrat behandelt, nachdem sich der Rat im Dezember 2023 grundsätzlich für die Entwicklung von Freiflächenanlagen ausgesprochen hatte.
Planung der Solarparks und Naturschutz
Im Rahmen des kommunalen Standortkonzepts sollen maximal drei Prozent der landwirtschaftlichen Fläche zur Installation von Freiflächenphotovoltaikanlagen genutzt werden, was circa 100 Hektar entspricht. Die Empfehlungen für die Standorte umfassen Flächen in Berescheid und Broich sowie eine 15 Hektar große Fläche in Harperscheid, nahe einem Sägewerk. Pauls äußert jedoch Bedenken, dass diese Flächen wertvollen Lebensraum für Wildtiere darstellen könnten. Er plädiert dafür, PV-Anlagen auf bereits versiegelten Flächen, wie Dächern oder Parkplätzen, anstelle unberührter Natur zu installieren, da dies besser mit dem Naturschutz in Einklang zu bringen sei.
Harperscheid, das in unmittelbarer Nähe zum Nationalpark Eifel liegt, hat eine lange Geschichte, die bis ins Jahr 1322 zurückreicht, als es erstmals erwähnt wurde. Der Ort ist von idyllischer Natur und scheint sich als touristisches Ziel zu wappnen, was jedoch durch die geplanten Solarparks zum Nachteil werden könnte. „Dieser Traum wird aber platzen, wenn die Eifel sich nicht als Ort freier Natur, sondern als PV-Park mit Stabgitterzäunen entpuppt“, warnt Pauls und fordert den Stadtrat auf, alle Argumente sorgfältig abzuwägen, bevor eine Entscheidung getroffen wird. Die Diskussion um den Erhalt des Landschaftsbildes und die Nutzung erneuerbarer Energien geht somit in die nächste Runde, während die Stadt weiterhin ihr Leitbild „Tourismus und Natur“ im Blick behalten muss.
Für weitere Informationen zum Thema können Leser den Artikel von Kölner Stadt-Anzeiger und die Detailbeschreibung von Wikipedia einsehen.