In Dortmund und Werne brodelt es: Ver.di plant Streiks bei Amazon während der Weihnachtszeit, um auf gravierende Missstände aufmerksam zu machen und für faire Arbeitsbedingungen zu kämpfen. Der Online-Riese bestritt die Berichte über angebliche Streikaktivitäten und betonte, dass die Kunden sich trotz der Pläne keine Sorgen um ihre Pakete machen müssten. Laut Amazon-Sprecher sei die Streikbeteiligung in der Vergangenheit extrem gering gewesen. Kritisch wird die Kommunikation des Unternehmens hinsichtlich des Abbaus von 150 Arbeitsplätzen in Werne betrachtet, die im Widerspruch zu den angekündigten neuen Einstellungen steht, wie RUHR24 berichtete.
Am Standort Werne wird ein neues Verteilzentrum entstehen, das modernste Technologien und Robotersysteme umfassen wird. Dieses soll dazu beitragen, Waren effizient an bis zu 50 Standorte in Europa zu verteilen, wie der Standortleiter von Amazon erklärt. Trotz der Automatisierung sind bis zu 800 neue Stellen geplant, da die Nachfrage steigen soll. Aktuell arbeiten bereits 1.200 Mitarbeiter in Werne, die im Rahmen des Umbaus weiterqualifiziert werden, um eine reibungslose Umstellung zu gewährleisten. Allerdings wird auch hier kritisiert, dass die angestellten Forderungen nach Tarifverträgen von Amazon nicht ernst genommen werden, berichtet WDR.
Streiks im Weihnachtsgeschäft
Gewerkschaftsvertreter Philip Keens sprach von einem „Schlag ins Gesicht“ für die Mitarbeiter, die sich tagtäglich für das Unternehmen einsetzen, während gleichzeitig neue Bedingungen für die Arbeitszeiten eingeführt werden. Ver.di fordert die Einhaltung gesetzlicher Ruhezeiten und eine anständige Anerkennung der Arbeitsbedingungen. „Vor allem in der stressigen Vorweihnachtszeit sind verbindliche Standards unerlässlich, um die Gesundheit der Beschäftigten zu schützen“, mahnt Keens und kündigt überraschende Streikmaßnahmen an, die den Druck auf Amazon erhöhen sollen.