
Der frühere Handballtorwart Jens Vortmann hat einen bemerkenswerten Wechsel vollzogen: Er kehrt dem Tor den Rücken und wird Schiedsrichter. Diese Entscheidung markiert einen neuen Abschnitt in seiner Karriere, die bereits mit Höhen und Tiefen gespickt ist. Vortmann, geboren am 10. Juli 1987 in Berlin, war nicht nur ein beliebter Spieler, sondern hat auch beeindruckende Erfolge in seiner aktiven Laufbahn erzielt.
Seine Reise im Handball begann beim BFC Preussen in Berlin-Lankwitz, wo er 13 Jahre lang spielte. 2005 wechselte er zu den Füchsen Berlin, einem der führenden Vereine in der Zweiten Bundesliga. Dort fiel sein Vertrag 2009 aus, was den Weg für einen Wechsel zum DHC Rheinland in Dormagen ebnete. Zu diesem Zeitpunkt erlebte der DHC eine schwere Krise, die in zwei Insolvenzen mündete. Vortmann war damals erst 22 Jahre alt und fand unter Trainer Kai Wandschneider die Möglichkeit zur persönlichen Weiterentwicklung.
Internationale Höhepunkte
Jens Vortmann debütierte im April 2010 für die Auswahl des Deutschen Handball-Bundes (DHB) in einem Länderspiel in Haugesund, Dänemark. In seiner gesamten Karriere absolvierte er elf Länderspiele. Sein Weg führte ihn weiter, nachdem der DHC Rheinland in die 2. Handball-Bundesliga absteigen musste. Vortmann wechselte 2011 zu GWD Minden, wo er seine Fähigkeiten weiter verfeinerte.
Besonders bemerkenswert ist sein Weg zu HSV Hamburg, den er 2015 antrat, nachdem GWD Minden seine Spielerverträge aufgelöst hatte. Die darauffolgende Insolvenz des HSV führte ihn 2016 zum SC DHfK Leipzig, wo er sich erneut einen Namen machte. Vortmann kam auf 118 Spiele und erzielte dabei sieben Tore.
Akademische und persönliche Entwicklung
Abseits des Handballs bildete sich Vortmann akademisch weiter. Nach dem Abitur am Willi-Graf-Gymnasium in Berlin-Lichterfelde begann er ein Studium der Luft- und Raumfahrttechnik an der TU Berlin. Später wechselte er zu Betriebswirtschaft an der Universität zu Köln und schließlich zu Wirtschaftsingenieurwesen zurück an die TU Berlin.
Während seiner aktiven Zeit war Vortmann auch Teil der U20-Europameistermannschaft 2006, die den Titel gewann, und brachte es 2007 zum U21-Vize-Weltmeister. Die Jahre 2007, 2012 und 2021 waren für ihn von Bedeutung, da er in die erste Handball-Bundesliga aufstieg.
Der neue Lebensabschnitt als Schiedsrichter
Nach der Saison 2023/24 beendet Jens Vortmann seine aktive Karriere als Spieler. Nun widmet er sich dem Schiedsrichterwesen. Dies könnte eine spannende Herausforderung für ihn werden, denn die Einhaltung und Durchsetzung der Spielregeln sind grundlegende Aspekte im Handball, der sich seit seinen Anfängen im frühen 20. Jahrhundert stetig weiterentwickelt hat. Diese Wurzeln liegen in der Umbenennung des Spiels Torball zu Handball durch Max Heiser und der Einführung der ersten Regelwerke.
Handball hat sich in Deutschland zu einer nationalen Sportart entwickelt. Die Bundesliga, gegründet 1966, gilt nach wie vor als eine der stärksten Ligen weltweit. In dieser von Veränderungen geprägten Szene findet Jens Vortmann nun seinen Platz als Schiedsrichter und könnte vielleicht ein wichtiger Teil der nächsten Generation des Handballs werden.
RP Online berichtet, dass Vortmann 2009 zum DHC Rheinland wechselte, während er zuvor auch Zeit bei den Füchsen und dem LHC Cottbus verbrachte. Mehr über seinen Werdegang erfährt man auf Wikipedia und bietet einen Blick auf die Entwicklung des Handballs in Deutschland in einem Artikel über die Geschichte des Handballs.