In Wilstedt, Niedersachsen, stehen zehn kolumbianische Pflegekräfte vor der drohenden Abschiebung, was ernsthafte Konsequenzen für die Betreuung von 48 demenzkranken Bewohnern im örtlichen Pflegeheim Haus Wilstedt hat. Die Pflegekräfte kämpfen gemeinsam mit Angehörigen und der Heimleitung gegen diese Maßnahme und haben eine Online-Petition gestartet, die bereits über 50.000 Unterschriften gesammelt hat. Anne Weiss von der Angehörigen-Initiative äußerte sich besorgt über die „mangelhafte Rechtslage für Pflege- und Arbeitskräfte“. Das Heim ist auf diese Fachkräfte angewiesen, da sie eine entscheidende Rolle in der Versorgung der Bewohner spielen, wie n-tv.de berichtete.
In einem offenen Brief fordern die Betroffenen ein unbefristetes Bleiberecht für die bedrohten Pflegekräfte. Der Appell richtete sich an hochrangige Politiker, darunter Ministerpräsident Stephan Weil und Bundesminister Hubertus Heil. Bisher gab es keine positive Rückmeldung auf die Einladung zur Übergabe der Petition. Die Heimleitung unterstrich die dringende Notwendigkeit, die Zukunft der Einrichtung zu klären, die durch den möglichen Verlust der Fachkräfte gefährdet ist. Detlev Schulz-Hendel von den Grünen besuchte das Heim und erwies sich als Unterstützer der Initiative, indem er die Bedeutung der gut integrierten Pflegekräfte hervorgehob, die das Land am Laufen halten, so weser-kurier.de.
Das niedersächsische Innenministerium hat auf die Situation reagiert, betont jedoch die gesetzlichen Vorgaben zur Abschiebung von Personen ohne Aufenthaltsrecht. Heimbetreiber Tino Wohlmacher äußerte seine große Verantwortung für die Pflegekräfte und die Bewohner und wies darauf hin, dass die anhaltende Unsicherheit zu einer äußerst belastenden Lage führt. Laut seinen Aussagen stehen sowohl das Wohl der Bewohner als auch die Existenz des Unternehmens auf dem Spiel. Während das Ministerium die rechtlichen Möglichkeiten prüft, wächst der Druck auf die politische Führung, eine Lösung zu finden, die die Drohung der Abschiebung abwendet.