
In einem bedeutenden Drogenfall aus Ritterhude wurden drei Männer vom Landgericht in Verden zu Bewährungsstrafen verurteilt. Mehr als drei Jahre nach ihrer Verhaftung für den gewerbsmäßigen Handel mit Marihuana kamen die Angeklagten mit weniger harten Strafen davon, als vom Staatsanwalt gefordert. Dies berichtet der Weser-Kurier. Insbesondere das Gericht konnte keine bandenmäßigen Strukturen feststellen, was die Urteile beeinflusste. Ein 25-jähriger Nord-Bremer erhielt die schwerste Strafe von anderthalb Jahren, während weitere Angeklagte kürzere Haftstrafen bekamen. Der jüngste unter ihnen wurde wegen Besitzes und Handels mit Drogen in seiner Wohnung in Ritterhude sowie der paralellen Nutzung einer Schreckschusspistole verurteilt.
Neue Gesetzgebung beeinflusst Cannabisurteile
Parallel dazu führte die neue Gesetzgebung zum Umgang mit Cannabis, die am 1. April 2024 in Kraft trat, zu einer Überprüfung alter Urteile. Laut Strafrechtsiegen.de wurde der Fall eines Münchners, der 2022 mit über 500 Gramm Cannabis erwischt worden war, neu bewertet. His ursprüngliche Strafe von einem Jahr und sechs Monaten wurde aufgehoben, nachdem das Gericht erkannte, dass die neuen Regelungen nun den Besitz von bis zu 50 Gramm Cannabis erlauben. Die Reform zielt darauf ab, die Rechtslage rund um Cannabis erheblich zu mildern und führt dazu, dass existierende Urteile im Lichte der neuen Bestimmungen überprüft werden müssen. Dies zeigt, wie sich die deutsche Rechtsprechung im Umgang mit Cannabis verändert und gibt zugleich den unschuldig verurteilten Personen eine zweite Chance.
Beide Fälle verdeutlichen einen Wandel im Umgang mit Drogen-Delikten, während die Justiz sich an die aktuellen gesetzlichen Rahmenbedingungen anpasst. Die revisionsgerichtliche Anpassung der früheren Urteile könnte für viele Betroffene, insbesondere diejenigen, die in der Vergangenheit für den Besitz von Cannabis verurteilt wurden, bedeutende Auswirkungen haben, da viele von ihnen nun die Chance auf eine mildere Strafe oder gar eine Aufhebung früherer Verurteilungen erhalten könnten.