
Nach dem Skandal um möglicherweise verdorbenes Essen in Schulen und Kitas in Osterholz-Scharmbeck zieht die Stadtverwaltung die Reißleine: Der Caterer Vielfaltmenü wird zum 1. Januar 2025 ersetzt, wie Linda Gehrmann, Leiterin des Fachbereiches Bildung und Erziehung, auf einer Sitzung des Bildungsausschusses erklärte. Bereits seit einigen Monaten gab es Beschwerden über die Qualität der gelieferten Speisen, und die Stadt hat sich nun entschieden, die Zusammarbeit zu beenden. Ein Interims-Betreiber wird vorübergehend die Verpflegung übernehmen. Der neue Auftrag wird dann am 1. August 2025 ausgeschrieben, um schnellstmöglich für eine Verbesserung der Essensversorgung zu sorgen, wie Weser-Kurier berichtete.
Um in Zukunft besser auf die Bedürfnisse der Schüler und Kitas einzugehen, ändert die Stadt ihre Vergabekriterien: Statt einer 70-prozentigen Gewichtung des Preises und 15 Prozent für Qualität, werden Preis und Qualität zukünftig gleich gewichtet. Zu den neuen Qualitätspunkten zählen die Berücksichtigung von Allergenen, der Einsatz nachhaltiger und regionaler Produkte sowie ein eigenes Qualitätsmanagement des Caterers. Elternbeiräte haben ebenfalls künftig Mitspracherecht. In einer Umfrage unter den Deutschen zeigen sich 72 Prozent der Befragten besorgt über die Qualität des Essens in Restaurants und Gaststätten, was die Dringlichkeit der Änderungen in Osterholz-Scharmbeck unterstreicht, wie Statista feststellte.
Parallel zu diesen Entwicklungen in Osterholz-Scharmbeck ist die Restaurantbranche in Deutschland mit Herausforderungen konfrontiert. Die gastronomischen Betriebe mussten während der Corona-Pandemie herbe Rückgänge hinnehmen, und nun droht eine erneute Belastung durch die Rückkehr des höheren Mehrwertsteuersatzes zum 1. Januar 2024. 93 Prozent der gastronomischen Unternehmen rechnen damit, die Preise an die Gäste weitergeben zu müssen, was zu einem Rückgang der Besucherzahlen führen könnte. Bei den Deutschen besteht eine große Unwilligkeit, aufgrund steigender Kosten mehr für Restaurantbesuche zu zahlen, was für die Branche alarmierende Perspektiven bedeutet.