
Ein Sturm mit starken Winden und Hochwasserwarnungen betrifft derzeit die Ostseeküste in Mecklenburg-Vorpommern. Am 27. Dezember 2024 prognostizieren Wetterdienste, dass Wasserstände an verschiedenen Orten entlang der Küste, darunter Wismar und die Lübecker Bucht, bis zu 1,30 Meter über dem mittleren Wasserstand erreichen könnten.
Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie sowie der Deutsche Wetterdienst warnen, dass der kritische Pegelstand für eine Sturmflut von 1,50 Metern voraussichtlich nicht überschritten wird. Dennoch wird an den Küsten mit starken Winden von bis zu 100 km/h gerechnet, und es können Böen der Stärken 8 bis 9 auftreten, was als „schwerer Sturm“ klassifiziert wird.
Aktuelle Pegelstände und Warnungen
In Wismar werden Wasserstände von 1,00 Meter prognostiziert, mit möglichen Spitzen bis zu 1,15 Metern. In der Stadt Greifswald überschritt der Wasserpegel am Vormittag leicht die Ein-Meter-Marke und lag am Nachmittag bei 93 Zentimetern. Die Stadt Sassnitz hat bereits Finanzbedarf von etwa 42 Millionen Euro zur Wiederherstellung der Infrastruktur gemeldet, nachdem die letzte schwere Sturmflut im Oktober Schäden in Höhe von 56 Millionen Euro verursachte.
Die Warnungen bei Hochwasser erfolgen durch Hochwasserzentralen sowie durch lokale Behörden, die verschiedene Kommunikationskanäle nutzen, darunter Radio, Fernsehen und Social Media. Sandsäcke werden jedoch lediglich ausgegeben, wenn eine Hochwasserprognose von 1,25 Metern erreicht wird, und das Technische Hilfswerk (THW) ist aktiv, um Wasser aus der Kanalisation abzuführen und Fahrzeugen in hochwassergefährdeten Gebieten zu helfen.
Der Wetterdienst weist darauf hin, dass die zugrunde liegenden meteorologischen Bedingungen, insbesondere ein Höhentief zwischen einem Tiefdruckgebiet über Italien und einem Hochdruckgebiet über den Britischen Inseln, für die stürmischen Winde und hohen Pegelstände verantwortlich sind. Die Windgeschwindigkeiten von 85 bis 95 km/h werden auch noch am Dienstag erwartet, während die Temperaturen zwischen fünf und sechs Grad liegen.
Wasserpegel und historische Daten
Die Messstationen in der Region, einschließlich Wismar, Warnemünde und Barth, haben historische Wasserstände dokumentiert. In Warnemünde wurde der höchste Hochwasserstand (HHW) von 770 cm am 13. November 1872 verzeichnet, während der niedrigste Wasserstand (NNW) 332 cm betrug, gemessen am 18. Oktober 1967. Sturmfluten an der deutschen Ostseeküste lassen sich in vier Klassen einteilen, wobei die „Sturmflut“ zwischen 1,00 und 1,25 Metern über dem mittleren Wasserstand liegt.
Die Bevölkerung wird gebeten, die aktuellen Lageberichte im Auge zu behalten und Vorsichtsmaßnahmen zu treffen. Aktuelle Informationen zu den Pegelständen und Wettervorhersagen sind über die verschiedenen Warnkanäle leicht zugänglich.