Auf der Ostfriesischen Insel Borkum bricht ein Streit um eine besorgniserregende Tradition aus: Der Nikolausbrauch „Klaasohm“. In den letzten Tagen wurde dieser Brauch aufgrund eines ARD-Berichts stark kritisiert. In diesem Brauch wurden Frauen während des Festes von sogenannten „Fängern“ gehalten und mit einem Kuhhorn auf den Hintern geschlagen. Diese brutalen Praktiken führten zu landesweiter Empörung und sogar zur Intervention der niedersächsischen Landesregierung. Christine H. ist eine Betroffene, die sich gegen diese Gewalt ausgesprochen hat und große Unterstützung erhalten hat, da der Verein „Borkumer Jungens e.V. 1830“, der die Veranstaltung organisiert, mittlerweile auf die öffentliche Kritik reagiert hat.
Traditionsänderungen angekündigt
Als Antwort auf die heftigen Reaktionen entschuldigte sich der Verein in einem Statement auf Instagram und kündigte an, alle Formen von Gewalt abzulehnen. Insbesondere gegenüber Frauen wolle der Verein jetzt konsequent handeln und betonte, dass dieser Aspekt der Tradition vollständig abgeschafft werde. „Wir als Verein haben uns klar dazu entschieden, diesen Aspekt der Tradition hinter uns zu lassen und den Fokus auf das zu legen, was das Fest wirklich ausmacht: den Zusammenhalt der Insulanerinnen und Insulanter“, erklärten die Borkumer Jungens.
Trotz dieser klaren Stellungnahme, geben Berichte an, dass auf Borkum nur wenig über den problematischen Teil des Brauchs gesprochen wird. Einige Quellen deuten darauf hin, dass der Verein dazu aufruft, über die brachiale Tradition zu schweigen und nicht darüber zu reden. Die endgültige Abschaffung des Schlagens mit den Kuhhörnern markiert einen bedeutenden Schritt hin zu mehr Respekt gegenüber Frauen und der Erhaltung der Tradition ohne Gewalt, so berichtete der Spiegel.